Manchmal muss ich mich auch den wahrhaftigen Worten anderer bedienen, perfekt für den Auftakt in die Woche: „Eines Tages spazierte das Ehepaar Churchill durch ein vornehmes Quartier in London. Die Leute grüßten und wechselten ein paar Worte mit dem Premierminister. Ein Straßenfeger hingegen grüßte vor allem Frau Churchill und die beiden blieben ein Weilchen in vertrautem Gespräch beiseite.

Abb: Ehepaar Churchill. National Portrait Gallery

Danach fragte Churchill seine Frau, was sie so lange mir einem Straßenfeger zu besprechen hätte. ‚Ach … er war vor langer Zeit mal verliebt in mich‘, entgegnete sie. Churchill schmunzelte und meinte: ‚Siehst Du, wenn du ihn geheiratet hätte, wärest du heute die Frau eines Straßenfegers.‘ Frau Churchill schaute ihren Mann verwundert an und sagte die legendären Wort: ‚Aber nein Darling, wenn ich ihn geheiratet hätte, wäre er heute Premierminister.‘ (Quelle unbekannt)

Mittlerweile bin ich in Hamburg angekommen, entlang des Rademachergangs mit den Backsteinbauten der Zwanziger Jahre geschlendert, dann Cappuccino und Franzbrötchen von Hej Papa, meinem Nachbarn in der Poolstrasse.

Später werde ich ein wenig über Clementine Churchill recherchieren, die kluge Frau, die das Weltgeschehen mitbestimmte und dennoch unbekannt bliebt. Aber (!) zuvor bin ich noch die Beste aller Straßenfeger (zumindest die bestgekleidete, siehe unten) und putze den Bürgersteig samt Gitterrost der Fenster … Geschichten laufen auch anders herum.