Zwanzig Jahre Roma e Toska. Ich bin mal wieder am Räumen, Sortieren, Ausmisten. Ein Ende ist in Sicht, aber immer wieder fallen mir neue Fotos, Kärtchen und aufgeklebte Erinnerungsschnipsel in die Hände. Dazu gehört auch das Din-A4 Blatt mit den nachlässig aufgeklebten Polaroids der drei Mädchen, es hing an einem Pfeiler im Atelier: Greta, Toska und Roma, damals vielleicht fünf, acht und elf Jahre alt. Die Jüngste so gut wie adoptiert, die beiden anderen meine eigenen Töchter.
Und heute? Mittlerweile sind daraus junge außergewöhnliche Frauen geworden, mit starken Persönlichkeiten, wie man schon auf den Fotos von früher sehen kann. Greta studiert Medizin in Lübeck, bereitet sich gerade auf das erste Staatsexamen vor. Toska schreibt in Berlin an ihrer Arbeit über Fichte und Novalis, und Roma hat das Studium der Philosophie hinter sich und lernt in Toulouse die Spezialitäten der französischen Küche.
Ich schaue mir die Fotos an und muss schmunzeln, irgendwie steckte schon alles in ihnen drinnen, das Liebe, das Stürmische, das Kokette. Wie schön, dass ich sie mit meiner Mode begleiten konnte und es sogar immer noch tue.
Greta sehe ich am Samstag in der Poolstrasse 30, mal schauen, was sie auswählt. Toska läuft am liebsten in den Leggings rum mit ihren langen Beinen, und Roma schwärmt für die Haeckel Quallen-Bluse. In den neuen schwarzen Kästchen liegen noch viele viele Fotos von anderen Mädchen. Wer Lust hat, meldet sich oder schreibt, was aus Euch geworden ist. Ich würde mich freuen.
PS: Die Vasen gibt es noch und auch die Blume, damals stand sie vor dem notdürftig gegen die Kälte verklebten Fenster, heute steckt sie in der Vase von Paul Dresler neben der Zeichnung von Luca Lanzi. Nichts hat seinen Zauber verloren.
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