Als ich mir überlegte, wie ich diesen Beitrag beginnen sollte, fiel mir das Traktat von Rémy Zaugg (1943 – 2005) wieder ein, einem der wichtigen Konzeptkünstler aus der Schweiz, den ich in den Neunziger Jahren in Hamburg ausstellte: Ein Kunstwerk ist zunächst eine von dem Künstler geschaffene Skizze, die mit ihrer Umgebung zum „Werk“ wird. So die These.
Und er mag recht haben, denn alles spielt in den Augen des Betrachters mit: Licht und Schatten, die über das Bild tanzen, der Herd mit dem Wasserkessel, das Sofa, der Sessel, ein Teppich, die Ecke eines Stuhls davor. Es entsteht ein Klang der Farben und Formen, die sich zu dem Gemälde, der Zeichnung oder dem Objekt addieren.
Abb: Luca Lanzi, Pampera, Drawing, 50 x 35 cm, Frame 57 x 42 cm
Als wir unsere neue Rubrik ARTWORKS im Online Shop vorgestern und gestern anfertigten, machten wir diese Idee zum Konzept und zeigen keine freigestellten Kunstwerke, sondern die Arbeiten von Luca Lanzi so, wie sie momentan im Tempel von 1844 in der Poolstrasse 12 in Hamburg hängen.
Irgendwann werden diese kindlich archaischen Bilder des Künstlers aus Bologna ihre Käufer finden, und dann gibt es einen neuen Kontext, eine weiße Wand, einen Winkel im Raum, eine Lampen daneben … Und zusammen wird es ein neues individuelles Ganzes.
Abb: Luca Lanzi, Perfume (Pink Dots), 2015
Wer Luca Lanzi im Tempel sehen möchte, der verabredet sich mit mir. Und dazu gibt es alles andere, was in den Fotos hervorlugt: Interieur und Kleinantiquitäten sowie die Kollektionen von Roma e Toska. Immer sonntags, montags und dienstags und darüber hinaus. Auf Vereinbarung: 0172-4313905. Poolstrasse 12, Hinterhof Autowerkstatt Stern, in Hamburg-Neustadt.
Abb: Luca Lanzi, Flower, 2010, Drawing Mix Media on Paper, 70 x 50 cm, Frame 87 x 66 cm
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