Der Tag ist vollgepackt, wie immer, wenn ich in Hamburg bin. Kein Blogbeitrag gestern und heute bin ich auch schon spät. Früh am Morgen schickte ich ein Foto in die Familien-Freundes-Runde mit der Anmerkung „raue Montagsrealität“. Blick auf die Apsis-Ruine, Autowerkstatt. Keine Farben, tristes Grau, aus dem Schornstein steigt der kalte Rauch des Winters.
Doch dann kam es durch, dieses überwältigende Licht, das uns die Seele öffnet, rechtzeitig zum 1. März 2021, dem meteorologischer Frühlingsanfang. Die Sonne malt mit Schatten ihre Bilder an die Wände.
Abb: Ruwenzori Bluse, Seide mit Foulard (€ 498), Magpie Art Colletive, Bench with Taile Unikat (€ 1.850), Luca Lanzi Flower Stillife, Zeichnung auf Leinwand ( € 4.000))
Plötzlich beginnen die Kreise und Linien auf dem Gemälde von Luca Lanzi zu vibrieren und fangen die neue Seiden-Bluse Ruwenzori in ihr Spiel mit ein. Meine Laune hebt sich deutlich und wie eine Detektivin auf der Suche nach Muster und Zeichnungen durchlaufe ich meine frisch polierten Räumen in dem Tempel von 1844.
Abb: Magpie Art Collective, Chicago Chair, Unikat (€950), Luca Lanzi, Magica Little Bird (Zeichnung auf Leinwand), € 3.600, Terracotta Figuren (je € 4,200)
Alles wird neu angepinselt von dem warmen Licht, das über die umliegenden Häuser hinwegblinzelt. Das Wort „Frühlingserwachen“ bekommt eine ganz neue Bedeutung, denn ich fange wieder an zu sehen, meine Sinne sind geweckt.
Die Vase von Wilhelm Wagenfeld aus den 1950er Jahren leuchtet in einem Grün mit wasserblauen Reflexen. Die Teekanne aus Jena-Glas darf sich ein wenig von dem Rosé der Keramik von Martha Katzer klauen. Und die Wände zeigen ein beige mit unendlich vielen Zwischentönen.
Ich lustwandele durch meine Räume, jeder lockt verheißungsvoll, als wüsste ich nicht, was sich in ihm zeigt. Weiß ich auch nicht, denn wieder hat die Sonne ein neues Bild gemalt …
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