Die Familie wäre nicht komplett ohne unseren Hund Samy, der gestern 10 Jahre alt wurde. Die meist gestellte Frage von Passanten und Besuchern im Geschäft ist keineswegs „Beißt der?“ Durchaus berechtigt bei seiner imposanten Größe und schwarz ist er auch noch. Nein, es ist das Rätsel um seinen genetischen Cocktail: „Welche Rasse ist das denn?“ – Spätestens jetzt antworten wir in regelmäßiger Gleichförmigkeit: Retriever, Bordercollie, Labrador, Neufundländer. Vier in einem und von jedem die guten Eigenschaften.

Ich sehe jetzt alle LeserInnen förmlich vor mir, die Samy kennen, wie sind inbrünstig nicken. Er ist einfach der Beste! Er begleitet einen um die Alster, am Meer, zum Supermarkt, ins Geschäft. Er versteht alles (!), wenn man mit ihm in vollständigen Sätzen spricht und das Wort „bitte“ am Ende nicht vergißt, sofern die Aussage einen auffordernden Charakter besitzt.

Er schlichtet jeglichen Streit, schmeißt sich zwischen kämpfende Hunde und hart diskutierende Eheleute, stellt sich an die Seite der Schwächeren und legt sich schnaufend hinter mich, wenn ich morgens früh an dieser Stelle schreibe. Markenzeichen: rote Schleife.

Wir bekamen in mit vier Monaten auf eine Anzeige, dass ihn keiner haben will. Die Tür vom Wagen war draußen offen geblieben während wir oben mit den Besitzer in der Wohnung sprachen. Wo ist der Hund? fragte ich die Kinder. – „Der liegt schon im Auto“, so die Antwort. Samy hat uns ausgesucht mit seinen riesigen Pfoten, seinen klugen Augen und seiner glänzenden schwarzen Mähne.

Er steht auf der Payroll von Roma e Toska als Model, Security und als Welcoming-Boy, wenn er da so vor der Tür quer liegt und ich die Kunden höre: „Lässt Du uns mal durch, sollen wir da mal reingehen?“. Dann steht er behäbig auf und trottet vor ihnen in den Laden, lässt sich streicheln, als würde ihn niemand streicheln und erklärt seinen Dienst als beendet, wenn es zum charmanten Verkaufsgespräch übergeht.

Nun könnten sich Anekdoten an Anekdoten reihen, wie er den Kirschkuchen verschlang, mit dem Kater gemeinsame Sache machte, allein durch’s Kampen-Dorf spaziert, jeden aus dem Wasser rettet, ob derjenige will oder nicht …

Das tue ich aber nicht an dieser Stelle, das können wir später machen, wenn Samy sich vor der MILCHSTRASSE 11 räkelt und wir Euch dort empfangen.