… oder wie alles irgendwie miteinander vernetzt ist. Ich bin mal wieder bei meiner Süddeutschen Zeitung und der von mir geliebten Seite Drei. Es geht um den Apollofalter und um noch viel mehr, eigentlich um alles, um uns, um Wertschätzung, und wie wir verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umgehen. Der Blick geht auf’s Detail, wie immer. Wo fängt es an?

Moos, Gras und kleine Büschel „Un-„kraut, liefern sich zwischen den Gehwegplatten einen harten Konkurrenzkampf mit dem Weißen Mauerpfeffer, der das Biotop des hübschen Schmetterlings bildet. Für die beiden letzten sieht es schlecht aus, und schon stecken wir mitten drin in einem beispielhaften Wettlauf um die Erhaltung von Biodiversität (die Mannigfaltigkeit der Natur).

Abb: Roma e Toska Flagship Store, das alte Kapitänshaus in Kampen/Sylt in einem Meer aus grün.

Vor zwei Jahren kam der internationale Bericht heraus, das etwa eine Million (!) Arten vom Aussterben bedroht sind. In den Niederlanden berichteten Insektenforscher, das seit 1890 etwa 84% der Schmetterlinge aus ihrer Region verschwunden sind. Was ist, wenn das Lieblingsbuch meiner Kinder „Die Raupe Nimmersatt“ zu einem Science Fiction wird?

Abb: Roma und Toska in den ersten Kleidchen auf dem Land zwischen Blumenwiesen und ihren Lieblingsschweinchen. (2001)

Der Schmetterling ist ein Gleichnis auf unser Leben, auf das Werden, das Sich-Verändern, das Sich-Einschließen in einem Kokon, kriechen, fressen, häuten, immer mit der Hoffnung, dass am Ende ein zauberhaftes, vollendetes Wesen entsteht.

Ich google das Stichwort „Schmetterlingseffekt“, des amerikanischen Meteorologen Edward Lorenz: „Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“ Ja, wir erleben es doch gerade, es geht um die Unvorhersehbarkeit von langfristigen Auswirkungen.

So schwingt sich dieser wunderschöne Artikel von Marlene Knobloch (Süddeutsche Zeitung, 5./6.6.2021) über das kleine Sympathie-Wesen vom Altmühltal und dem Apollofalter-Beaufttragten symbolhaft einmal rund um die Welt, nur um dann wieder bei mir zu landen und dem Rasen vor dem Kapitänshaus, wo sich die Blumen ausbreiten, um den Schmetterlingen ein Zuhause zu bieten, illegal (!), denn die Verordnung auf der Insel erlaubt keine ungemähten, nicht eingezäunten Grünflächen. Und schon ist es soweit gekommen, dass ich den Vorgarten mit Jägerzaun plötzlich ganz neu bewerte – als Refugium!