Die Modewelt sucht als globaler Umweltverschmutzer nach passenden Antworten, um dem Klimawandel zu begegnen. Jegliche ernstzunehmende Veränderung ist jedoch ein Millarden-Unterfangen, das viele der großen Konzerne nur halbherzig starten oder gänzlich ablehnen. Es mangelt an der nötigen Ethik in den Produktionsketten. Lassen wir uns nicht blenden von den schönen Beispielen, dahinter steckt meist nur ein marketingträchtiges „Greenwashing“.

Headline Business of Fashion Newsletter international, 14. August 2021.

„Alles muss so einfach wie möglich sein. Aber nicht einfacher.“ (Albert Einstein)

Positiv übersetzt würde es bedeuten: Die Antwort auf die Nachhaltigkeit von Mode, ist der Verzicht von Mode! Jedes Stück, das nicht produziert wird, hilft der Umwelt. Das ist harter Tobak für uns Designer und Kreativen.

Cover September Vogue Scandinavia. Mantel aus recycelten Mantel.

Mit diesem Satz im Kopf sollten wir für die Zukunft starten: Was ist so relevant, dass wir es kreieren und herstellen wollen?! Das Zu-Wendig ist unser Maßstab für das Beste, das andere braucht keiner. Und schon haben wir einen enormen Wandel vollzogen hin zu einem schonenden Umgang mit unseren Ressourcen.

Abb: Aktuelle Ausgabe Sylt Life.

Damit würde vieles teurer werden, da die Produktionen nicht mehr in ferne Low-Income-Länder ausgelagert werden und Stoffe nachhaltiger vor Ort hergestellt werden. Recycling-Prozesse lassen sich optimieren und verfeinern und und und. Die Konsequenz der höheren Preise müssen wir Konsumenten akzeptieren, gleichen es allerdings wieder aus, in dem wir nicht mehr so viel kaufen, sondern gezielt nach neuen Kriterien auswählen: wiedererkennbare Handschrift, künstlerische Kreativität, Passform und Material verbinden sich mit der Verantwortung für Natur und Gesellschaft. „Was ist relevant?“, fragen sich nun auch Käufer und Käuferin.

Abb: Men’s Shirt mit Knöpfen aus recycelten Knöpfen (€ 498), Kimono Bluse, Akoya Muschel Knöpfe emailliert (€298). Beide Modelle 100% Cotton, gewebt in Italien, gefertigt im Erzgebirge. Hund nicht aus dem Tierheim, aber in Liebe gezeugt!

PS: Roma e Toska kauft Stoffe Made in Italy und Made in France, produziert in kleinen Auflagen im Erzgebirge und fertigt Limited by Number Editionen in Hamburg. Der Strick kommt aus einer kleinen Manufaktur in Palermo sowie vom Comer See, die handbemalten Gürtel werden in Wien hergestellt.