Wir haben sie alle nacheinander gefeiert, ihnen von den Balkons aus applaudiert und von der Bundeskanzlerin ein Lob aussprechen lassen: die Ärzte und Ärztinnen, das Pflegepersonal, die KassiererInnen in den Supermärkten. Wir sollten nicht müde werden, es auch weiterhin zu tun. Es gibt in diesen Zeiten aber noch viele andere Helden und Heldinnen. Eine Gruppe haben wir auf jeden Fall übersehen und denen widme ich heute meinen Beitrag: die LehrerInnen.

Einige davon sind seit langem meine treuen Kundinnen, die sich immer sehr bewusst ein Lieblingsstück gönnen, um sich damit den Alltag zu verschönen. Sie sind es, die jeden Tag vor die Klassen treten mit 25, 28 oder sogar 30 Kindern, viele von ihnen mit Migrations-Hintergrund, mit Konzentrationsproblemen, die besondere Zuwendung brauchen und deren unendliche Fragen beantwortet werden wollen.

Ein harter Job und nun auch noch mit Maske und der Angst, sich selbst und die anderen anzustecken. Zwei von ihnen habe ich heute früh gefragt, ob sie mir ihre Eindrücke schildern können. Petra ist Grundschullehrerin in Kronberg bei Frankfurt am Main, Hildegard unterrichtet im Brennpunkt Herne.

Petra: Ja, Geschichten habe ich als Grundschullehrerin täglich neue. Es sind weniger die großen Ereignisse, als vielmehr die vielen kleinen Begebenheiten allzu menschlicher Empfindungen. Sie werden erst zu lustigen, traurigen, ermutigenden … Geschichten, wenn man die Charaktere der mir anvertrauten 22 Persönlichkeiten kennt oder die Art und Weise ihrer Rede mithört. Vom krebskranken Kind, das noch keinen einzigen Tag bei uns in der Klasse sein könnte, bis hin zum „ Klassenclown“, der uns täglich mit lustigen Geschichtchen unterhält, ist die ganze Bandbreite an dem, was das Leben so mitbringen kann, komprimiert in meiner Klasse vertreten. Und wenn ich an meinen Schultag gestern zurückdenke, dann gibt es trotz aller momentaner Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen, soviel Erfrischendes , dass glücklicherweise nicht viel Zeit zu allzu schweren Gedanken bleibt. Zum Beispiel meine kleine Erstklässlerin Valentina, die passend zu unserem Sachunterrichtsthema ( Wir fahren die ganze Woche schon Roller auf dem Schulhof) gestern so stolz und voller Erwartung verkündet, dass sie heute von Ihrem Papa einen Roller 🛴 mit 🦄, einen Helm ⛑ mit 🦄  und passende Pantoffeln mit 🦄 bekommt! 🌈Wirklich herrlich!😷

Petra: Hier die noch schlummernden Einhornpantoffeln, die dafür sorgen, dass die ich weiß nicht wievielte Verordnung, mit Leichtigkeit gelesen wird.🙃

Hildegard: So spontan fällt mir nur ein, dass ich in der Stadt war und viele rücksichtslose Menschen gesehen habe, die zum Teil aggressiv waren. In der Schule war ich dann beeeindruckt, wie diszipliniert und rücksichtsvoll selbst sechsjährige Kinder sind. Alle tragen Maske, auch am Platz.
Mit ihnen muss man nicht diskutieren. Das habe ich ihnen auch gesagt. Vielleicht mal ein Beispiel an den Kindern nehmen.
Dann denke ich an unsere Integrationshelferin, die 5 Stunden im Durchzug saß mit Decke und gefroren hat.
Dagegen macht es sich unsere Kultusministerin sehr leicht im Blazer ohne Mundschutz, die recht erstaunt ist, dass es Herbst ist, kühl wird und das Virus immer noch da ist.

Und ich denke daran, wie ich vorgestern im maximalen Abstand mit einem achtjährigen, nicht  alphabetisierten Mädchen Laute und Buchstaben geübt habe und uns bewusst wurde, dass das mit Maske nicht geht.
Wie ein M artikuliert wird, kann man nur ohne Maske üben.

Jedenfalls fühlen wir uns alle im Stich gelassen.
Aber wir sind froh, dass wir die Kinder sehen.
Das ist unsere Kultusministerin!
Könnte doch glatt von der Bekleidungsindustrie beauftragt sein!

Für jede Lehrerin, die sich mit dem Kauf von Roma e Toska eine Freude machen will, gibt es ein kleines Tuch (70×70 cm) als Geschenk und Zeichen, dass wir an Euch denken und wertschätzen, was Ihr jeden Tag leistet. Da ist das Medus-chen oder die Staatsquallen von Ernst Haeckel, die Fabeln von Jean de La Fontaine oder die Birkenrinde lila umfasst. Und dazu gibt es noch 10% auf jede Bestellung.