Nicht, dass Ihr denkt, ich würde mich ideenlos im Sommerloch tummeln und meine liebste Aufgabe wäre die Beschreibung von „arty sunglasses“. Vieles steht an, manches will noch erzählt werden, aber eine junge Masterclass Studentin der Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen muss ich Euch unbedingt noch vorstellen: Chloë Reners. Ihr künstlerisches Thema für den Brillen-Entwurf produziert von Komono Design entstand in Anlehnung an das Bild der Frau im Surrealismus.

Reners verändert die Proportionen, deformiert, zerlegt und befragt damit unsere Realität neu. Unwillkürlich muss ich an Picasso denken und die Badenden oder an Brancusi Woman with a tortured neck, auch an die Fotografien von Man Ray mit Lee Miller als Model.

Und so verschiebt sie subtil die Symmetrien. Ein Brillenbügel gleicht nicht dem anderen. Unser Gesicht besitzt auch nicht zwei identische Hälfte, rechts ist die Augenform eine andere als links. Wieder wird die Sonnenbrille zu einem Spiel unserer Wahrnehmung.

Eine weitere Quelle der Inspiration für die junge Master-Fashion Studention war das Werk des Briten George Underwood (*1947), der berühmte Song-Covers u.a. von David Bowie entwarf und als freier Künstler postsurrealistische Bilder malte. So bin ich ein wenig Ziggy Stardust im Glühwürmchenwald mit einer Brise Nordseeluft im Haar. Wem würde dieser Mix nicht gefallen?!

Damit geht die Sonnenbrillen-Kunst-Berichterstattung zu Ende, und wir genießen den Spaß auf der Nase mitten im Gesicht. Stillvoll, frech und cool, so unterschiedlich wie wir sind. Was braucht es da mehr als eine weiße Bluse und das schaumbekrönte Meer im Hintergrund.

Die schwarze Sonnenbrille von Delara Tavasotti gibt es online zu bestellen. Alle anderen sind Einzelstücke, vorrätig bei Roma e Toska im Kapitänshaus (€ 249). Gerne verschicken wir sie auch. Ratet nur, welches mein Liebling ist?!