Wir schreiben das Jahr 2022, und ich stelle fest, dass ich immer noch ein analoger Mensch bin, der zwar jeden Tag seinen Blog schreibt, sich neu auf Instagram (countess_bridget) aufstellt, aber ansonsten das Face-to-Face kultiviert. Gestern hatte ich mein erstes Online Interview per Zoom mit Gaby Henze für ihre Ausgabe „Die Welt in der Tasche“.

Die Haare saßen, wie sie nicht sitzen sollten. Draußen warm, feucht, regnerisch. Ich kam soeben vom Meer. Sorgfältig hatte ich vermieden, dass mich die Wellen kopfüber erwischten. Trotzden ließen sich die Krisellocken nicht bändigen, ein Friseur meines Vertrauens nicht in der Nähe. Wie soll eine global Community wissen, dass man auf Sylt keine Friseur hat, sondern nur Haare. Hektisch schmierte ich mir Tonnen von beschwichtigendem Gel in die Strähnen. Es half nichts.

Hätte mir jemand mal gesagt, dass man nicht an dem Bildschirm kleben sollte, dass es irgendwo an diesem Computer eine Kamera gibt, in die man gefälligst reinschaut, es hätte geholfen, mich etwas vorteilhafter in Szene zu setzen. Die Perspektive schräg von unten gegen das Kinn ist ebenfalls nicht günstig. Nur das Lächeln zwischendurch ist mir gelungen. Immerhin.

Es gibt Statistiken, die belegen, dass der mitteleuropäische Mensch ungefähr 300 Mal am Tag in seinem Gesicht herumfummelt. Bei mir könnte man Faktor 3 hinzufügen. Es schien, als hatte ich ständig meine Finger irgendwo zwischen Scheitel und Kinn. Warum mir die Nase dauerhaft juckte, ist mir immer noch ein Rätsel …

Ansonsten, und vielleicht ist das ausnahmsweise das Wichtigstes, war es ein sehr schönes Gespräch, das die Journalisten Gaby Henze mit mir führte, sie vor ihrem Bücherregal in London, ich in meinem Kapitänshaus in Kampen auf Sylt. Es fühlte sich „analog“ an, vertraut und interessiert. Es ging um meine Welt, die ich ständig (in the pocket) bei mir trage, was Mode alles sein kann. Im Nachfolgenden das Video und meine Empfehlung für @theworld_inthepocket.