Heute gibt es mal wieder sogenanntes „Brainfood“. Madame la Petite und ich treffen uns wie gewohnt an der Uwe Düne in Kampen auf Sylt für unseren (intellektuellen) morgendlichen Spaziergang. Vordergründig geht es um das Bad im Meer, hintergründig sind wir mit der Welt beschäftigt, wie sie funktioniert und wie wir sie auf der 4,8 km Wegstrecke und innerhalb der nächsten 70 Minuten retten können. Stichwort: Krise.

Als Wissenschaftlerin wollte sie in ihrem Artikel dieses leidige Wort vermeiden. Schnell kommen wir jedoch überein, dass man die Krise sogar im Plural denken muss: Es gibt nicht eine Krise, sondern eine permanente Überlagerung von vielen Krisen (Punkt 1).

Mit der Überflütung von Informationen, die zu jederzeit rund um die Globus abrufbar sind, haben wir ein neues Bewusstsein dafür. Die Insider sprechen mittlerweile von der Info-Demic: Klima, Kriege, Hungersnöte, Inflation, Energiekrise… Alles gleichzeitig. Von den privaten Dramen und Missständen gar nicht zu sprechen.

Die Hunde haben ihr erstes Bad hinter sich. (Punkt 2) Krisen haben keinen wirklichen Anfang und kein klar definiertes Ende. Damit sollten wir es nicht den Kühen gleichtun, die sich mit dem Hintern zum Gewitter stellen und abwarten, bis das Unwetter vorbei ist. Inmitten des einen Sturms kommt schon der nächste. Nix mit: schön eins nach dem anderen.

Mittlerweile waren wir auch im Wasser, haben sogar über die Wellen hinweg weiter diskutiert. Das Wort „Krise“ stammt aus dem Griechischen, sieh an, das hilft für die nächsten Gedanken: (Punkt 3) Die Krise(n) erfordern ein hohes Maß an Flexibilität, um Stabilität zu erreichen. Ist kein Widerspruch!

Wir sind aufgefordert, als Individuen und als Gesellschaft die Fakten zu sammeln, zu untersuchen, zu bewerten, um dann mit Mut Entscheidungen zu treffen, die sich immerfort an veränderne Realitäten anpassen müssen.

Wir sind vor dem Kapitänshaus angekommen. Einmal tief Luftholen, man sieht sich morgen.

PS: Es handelt sich bei diesem Blog nur um einen kleinen Auszug unserer Gedanken. Es waren schließlich komfortable eineinhalb Stunden Fußmarsch, in denen es um die Pest ging, die über die Jahrhunderte 50% der Menschheit in Europa ausradierte, und so manch andere wichtige „Kleinigkeiten“.

Soeben geschickt von Isabelle Delling: