Gestern Nacht brauste ein Sturm über die Insel, so als wolle er mithelfen, den Winter auszutreiben. Die Fenster klapperten, im Schornstein rumorte es, die Bäume um das Kapitänshaus ächzten unter den Böen, selbst aus der Ferne hörte man noch die Brandung tösen. Orkan Wencke trieb sein nächtliches Unwesen, und ich lag kuschelig behütet unter der Decke.

In der Früh schnappte ich mir die Hunde und ging am Roten Kliff entlang runter zum Meer. Noch keine Menschen weit und breit. Zwischen sonnigen Abschnitten peitschte Regen gegen meinen Rücken während ich mein „Strandgut“ arrangierte: bestes Fashion Jewellery.

Muscheln, Fische, Seestern und Koralle gepaart mit roten und weißen Perlen. Ein wunderschönes Armband, vielleicht aus den späten siebziger oder achtziger Jahren, mit einer Lust am Fabulieren und am Detail. Herkunft unbekannt, außer, dass es von einer Sammlerin stammt, die für ihren exquisiten Geschmack bekannt ist. Nun fühle sie sich zu alt, es zu tragen.

Anders wir, munter lassen wir es am Handgelenk klimpern, kombinieren es mit der Muschelbluse oder einem schlichten weißen Hemd, schwarzem Rollkragenpullover und T-Shirts im Sommer. Gedacht ist es für Frauen, die gern ein deutliches Statement setzen.

Das Armband erzählt vom Meer, vom warmen Sand und von sommerlicher Unbeschwertheit. Es ist unsigniert, aber von ausgewählter Qualität. Mein wunderbares Strandgut (€ 400).