Wenn ich morgens aufstehe, hier an der Küste oben im Norden, dann liegt ein melancholischer Duft über dem Rasen mit den Blümchen, die noch nicht ihre Blüten entfaltet haben, über den Hagebutten-Sträuchern, die den Garten umrahmen, den Hortensien, die sich nun Lila färben. Feucht und warm ist es und riecht nach spätem Sommer, nach Umbruch und Abschied, nach dem liebevollen Farewell der Freunde.

Keine so einfache Zeit für mich, die ich am liebsten den Moment festhalten möchte, um noch mehr in ihn hineinzustecken, als schon jetzt mit der Überfülle an Begegnungen, so, als würden die vergangenen Wochen nicht ausreichen. Summertime Sadness.

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Mit Ende Zwanzig bezeichnete man mich als „Herbstzeitlose“. Man sollte meinen, ich gehöre in diese späten Monate der versponnenen Nachdenklichkeit. Aber ich muss mich umstellen, die Leichtigkeit des Sommers abstreifen, um die erdige Natur in ihren anderen Stimmungen zu genießen.

Gestern Abend hatte ich für die Woche genug gesprochen, die Sätze fielen mir plötzlich schwer, holperten vor sich hin, die Wörter wollten sich nicht finden lassen. Also nahm ich kurzerhand ein Eimerchen für einen langen Spaziergang, um endlich Brombeeren für die Marmelade zu sammeln.

Zwei, drei Schritte und weg ist man von dem Society-Leben, von der aufgerüschten Heiterkeit der Restaurants und Bars. Eine herrliche Stille umgab mich. Ich grüßte ein paar wenige Spaziergänger, darunter eine gute Bekannte, die mit ihrem Pferd schlendernd mir folgte. Das riesige Tier wirkte wie ein Fabelwesen, ein Schlachtroß, stämmig mit langer Mähne knabberte es die Hagebutten von den Sträuchern und schien genussvoll ihrem leisen Gespräch zu lauschen.

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Der Hund spielte mit meinen Hunden, und ich pfückte die schwarz-roten Beeren. Eine Idylle, die beinahe kitschig anmutet. Das ist auch Sylt, wollte ich mal so anmerken, für alle, die nur an BlingBling, Smalltalk und Champagner denken.

Es wurde spät, die Sonne ging langsam unter. Eine Einladung gibt es noch, die Ihr Euch notieren solltet: Am Freitag, den 25. August, ist die Leipziger Künstlerin Claudia Rößger mein Talkgast, ab ca. 17:30 Uhr.

Ein anregend früher Abend auf gewohnte Weise: Wir werden uns auf den Stühlen und Bänken zusammendrängen, es gibt Drinks und Snacks sowie ein Gespräch über Kunst und Malerei. Freu mich auf Euch!