Die Sonne hat sich relativ verlässlich über der Insel etabliert. Perfekt für den 2. Teil meiner Vorstellung der Sonnenbrillen, die drei Masterclass Student*innen der Royal Academy of Fine Arts Antwerp zusammen mit dem Design Label Komono realisiert haben. Heute ist es Sybrand Janssen, dessen Entwurf für mich der Weiblichste ist. Wie so oft in der Mode, lösen sich die Grenzen von Geschlechterzugehörigkeit auf, schaffen Platz für die Ideen und ihre Umsetzung.
Wenn Sybrand von Objekten spricht, wie sie vergehen, zerbrechen und verschwinden, dann muss ich an Toska und ihre Kunst denken. Ähnliches trieb auch sie um: Können Gegenstände sterben? Wie kann man das Beschädigte umwandeln in Schönheit? Die Spannung zwischen Zerfall und Bewahren („the tension between decay and preservation„).
Oben: Sybrand Janssen, Sonnenbrille (€ 249), unten: Toska Tyszkiewicz, Objekt mit Spinnweben und Glas (€ 2.200)
Inspiration für ihn war eine zerbrochene Sonnenbrille, die er auf der Straße fand. Ich kenne dieses Staunen, wenn man plötzlich etwas am Boden entdeckt, die kaputten Teile, die im Licht schimmern, morbide und doch stark. Man möchte sich bücken, sie aufheben. Aber es würde die Zufälligkeit ihrer Komposition zerstören. Bei der Sonnenbrille ist es ein Nachschöpfen aus der Erinnerung heraus. Auch das ist eine Art von Konservierung.
Es gibt mir zu denken, wie diese junge Generation von Künstler*innen die Ästhetik im Unperfekten findet, als würde sich darin ein Zeitgeist manifestieren. Ein Gegenentwurf zu der politierten Fassade von Instagrammable.
„… transforming wear and tear in something timeless.“
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PUFFARM BLUSE, SCHWARZ
€398,00 inkl. Mwst. -
SONNENBRILLE DELARA TAVASSOTI, SCHWARZ
€249,00 inkl. Mwst.