Diesmal gibt es so gut wie keine Fotos, aber jede Mutter mit Tochter hat bestimmt so ihre eigenen Bilder von Augen bei diesem Thema. Stichwort: „Provokation“ oder: Wie schockiere ich mit meinem Look möglichst viele Leute (inklusive der eigenen Familie). Meine Tochter Roma (21) ist hierin Weltmeister so lange ich denken kann. In den Anfängen von Roma e Toska kombinierte sie auf’s Heftigste Farben und Muster mit siegesgewissem Lächeln: Mami, so wird es sicherlich keiner kaufen! Oder sie trug zu Vernissagen gleich vier Röcke übereinander und plädierte trotzig für „ihren Stil“. Heute kommt sie als Berliner Philosophie-Studentin um die Ecke mit langem Rock (aus der aktuellen Kollektion), einer Art Wanderschuhe, Socken, die einem schier das Herz zerreißen, einer Jeansjacke mit Eigenflicken und einem Hut, der nur einem Zauberer würdig ist. Der Willkommens-Kuss geht unter in der heftigen Diskussion über Aussehen und „Selbstbestimmtheit“. Nein, hier bestimme ich! Die Jacke wird entsorgt, der Hut fliegt in die Ecke, wir brüllen uns an. Ich denke an Jackie Kennedy und ihre Tochter, als deren Mode“Konflikte“ damals durch die Presse gingen (da war ich gerade in der „Selbstfindungsphase“ mit Schlabberhose und Afro-Locken, schon verdrängt / no Foto). – Wie geht die Geschichte aus? Nun, Roma trägt über das Wochenende ein entschärftes Outfit mit schwarz-weißem Top, keine Kopfbedeckung nur die John-Lennon-Sonnenbrille. Sie wird der bejubelte Fashion-Star von Großvater’s 80igstem … und dann steigt sie wieder ein in den Bus Richtung Landeshauptstadt mit Flickenjacke und Gaukler-Hut. Wir hoffen nur inständig, dass die Haare nicht grün gefärbt werden.
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