Heute morgen fiel mein Blick auf diese beeindruckende Zahl: 1.500 Blogs. Schon irre, beinahe jeden Morgen, jeden Tag über die vergangenen fünf Jahre habe ich geschrieben, und Ihr habt gelesen, was ich so von mir gegeben habe. Wir können damit gemeinsam feiern.

Wie alles begann? Ich glaube mit dem Film “Julie & Julia” über die berühmte amerikanische Köchin Julia Child (gespielt von Meryl Streep) und die junge Schriftstellerin Julia (Amy Adams), die in 365 Tagen die Rezepte aus dem Kochbuch “Mastering the Art of French Cooking” nachkocht und darüber in einem Blog erzählt.

Genauso wollte ich es machen. Frühmorgens vor meinem Computer sitzen und in die Welt hinaus schreiben, über das, was mich umtreibt. Nicht nur über Mode, sondern über einfach alles. Es begann kurz nach dem Film (2009), allerdings nicht täglich und meist an die Fashion-Einkäuferinnen weltweit. Damals saß ich an Mädchen-Kollektionen und der Blog war nicht dieser Blog (also außerhalb der Zählung von 1.500).

Es muss 2015 gewesen sein mit Eröffnung des ersten Flagship Stores in Kampen in dem wunderschönen alten Kapitänshaus. Ich hockte an meinem geliebten kleinen Tisch mit Blick in den Garten, eingewickelt in meine Decke und hier beginnt die Nummer 1 von nunmehr 1.500. “Hallo World!”

Täglich sind es durchschnittliche 500 Visitors, so heißt Ihr, die lesen, meinen Gedanken folgen oder auch nicht folgen, kommentieren im Geiste oder auch schriftlich. Ich fühle mich begleitet, in dem was mich umtreibt.

Der erfolgreichste Blog war die Ankündigung des neuen Online Shops mit über 1.200 Lesern an dem Tag. Die beliebtesten Beiträge sind die über den Grafen mit seinen Kochrezepten, die ich Doppel-Linkshänderin und Küchenschreck beherzt zum Besten gebe. Und dann natürlich immer wieder SYLT, im Frühjahr, im Sommer, Herbst und Winter.

Dann folgen meine abseitigen Gedanken zu Barfuss durch den Regen, verbrannten Toasts, von der Droge zur Antidroge, von frühmorgendlichen Zugfahrten oder untoten Fliegen. Kurzum alles, von Unwichtigkeit zu schmunzelnder Wichtigkeit. Ein kleines Nichts im sonst so vollgestopften Alltag. Das gefällt mir.

Der Blog ist zu meinem Fashion-Tagebuch geworden. Ich ziehe mich an und aus, um und wieder um. Probiere Kombinationen, wo man denken würde, sie will ihren Kleiderschrank entrümpeln. Vor dem Spiegel probiere mit wiederentdeckter Lust das Under- und Over-Dressed.

Dazwischen gibt es ein Bordtagebuch der Reise von Melbourne nach Hongkong (MS Europa 2019), einen Adventskalender oder auch gleich viele davon, Geburtstagsgrüße, Nachrufe, Buchvorstellungen, Rezensionen über Filme, die ich gesehen und nicht gesehen habe.

Schon vor dem Aufwachen überlegt mein Hirn, über was ich heute mal wieder schreiben könnte. Und wenn ich nicht schreibe, kommen gleich besorgte Kommentaren: Geht’s Dir gut? Meistens schon, jedenfalls immer, wenn ich fabuliere.

Meine Töchter rümpfen ein wenig wohlwollend die Nase als ernsthafte Philosophiestudentinnen. Mami haut’s mal wieder aus, obwohl sie keine Ahnung hat. Ja das stimmt, ich bin Bloggerin, ich rühre im Brei der Gedanken und versuche damit Anstöße zu geben, zu inspirieren, ein Miteinander zu kreieren, egal um welches Thema es sich handelt. Ich bin keine Essayisten, ich schürfe  nicht tief, auch wenn ich über vieles lange grübele. Ich bringe zusammen, was nicht immer zusammengehört.

Dabei schaue ich nicht, was die anderen machen, die Bloggerinnen, die gerade mal Mitte Zwanzig sind und Abertausende von Followers haben. Interessiert mich nicht, ich notiere, was ich zu sagen habe, mal Wichtiges, mal Kommerzielles, mal Abseitiges. Manches könnte gleich in die Tonne wandern. Egal, es bleibt was es ist: gedacht für den Moment.

Und wer heute online bestellt, der bekommt zum 1.500 Jubiläum von mir ein Medus-chen oder ein Shirt “What if the solution …” geschenkt. Das könnte die Klickzahl doch in die Höhe schnellen lassen – oder?