Wann sieht man mich schon mal als erstes morgens in den Dorfladen eilen, um die durckfrische Ausgabe der BUNTE zu kaufen (zusammen mit Croissants und Brötchen)? Selten bis gar nicht. Auf dem Weg zum Strand blätterte ich geschwind bis Seite 103, links die „Funkelnde Modenschau“ in Salzburg, dahinter der Achtzigste von Robert de Niro, mittendrin ich in Pink Yves Saint Laurent Vintage, Arm-in-Arm mit Katrin Sachse, stellvertretende Chefredakteurin des Boulevard Magazins (4,5 Mio LeserInnen pro Woche).
So funktioniert Charity: „Dahin gehen, wo das Geld ist“, so Saskia de Vries, die den Abend für die Achse e.V. im Hotel Severin’s in Keitum organisierte. Christiane Gräfin zu Rantzau (Christie’s) übernahm temperamentvoll die Versteigerung von Kunst und besonderen Gelegenheiten. Der Erlös geht in die Forschung, Datensammlung und Hilfe für die Betroffenen von seltenen Krankheiten. Schirmherrin ist Eva Luise Köhler, ehemalige First Lady und Frau des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler.
Am Strand treffe ich Madame la Petite, im wahren Leben Professor Dr. Bettina Borisch, CEO der World Federation of Public Health Associations (WFPHA) in Genf. Ich gebe zu, wir sind ein wenig vorbereitet, was den Look anbelangt. Ein geplantes „glamorous“ Fotoshooting passend zur BUNTE (der Rock vom Gala Event).
Unsere Themen während der Strandspaziergänge kreisen schon lange um das, was uns gesund hält, krank macht, um den Zustand unserer Gesellschaft, um richtig eingesetzte Gelder und somit auch um Charity. Ich hatte ihr von dem wunderschöner Abend erzählt mit den Gästen, der Auktion und den Erlösen, die für eine wichtige Sache ausgegeben werden.
Aber wie geht es weiter? Wie kommen wir zu den großen strukturellen Fragen und Analysieren, den weltweiten Vernetzungen, die in die Politik und Gesetzgebung eingreifen, die tiefgreifend und umfassend verändern wollen?
Kann „Global Health“ so attraktiv sein wie „Ein Herz für Kinder“? Fragen wir uns. Keineswegs geht es um das Entweder-Oder, aber wer wüsste, wie mickerig es um die Finanzierung der weltweiten systemischen Betrachtung und Ursachen-Forschung steht, würde erschrecken. Dabei laufen hier die Fäden zusammen.
Pling! Per WhatsApp erhalte ich die nächste Einladung: „Charity with Hat“ an der Alster. Nein, ich werde nicht hingehen, obwohl der Anlass sicherlich ehrenwert ist. Ich persönlich möchte genau wie Bettina größer denken, den Gesamtzusammenhang verstehen. „Global Health“ ist unser Förderungswunsch, um dann hübsch in Pink und mit Tütü vor der UN Hauptversammlung zu stehen und wieder in der BUNTEN zu landen, damit alle lesen können, was uns wichtig ist!
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