… oder gleich zwei und drei und vier … Sie bevölkern meine Räume, jeder für sich ein kleines Statement von Stil, Haltung und Pracht. Die Freunde, die sie mir schenkten, waren nicht unbedarft, sie wählten nicht einfach irgendwelche Blumensträuße, sondern haben sich gut überlegt, welche Blumen es sein sollten und wie gebunden, um mir zu gefallen.
Ich denke an meine Tochter Toska, die mir letztens verriet, dass sie noch nie einen Blumentrauß erhalten hat, der zu ihr passen würde. Ich weiß genau, von welchen sie spricht, diesen hartherzigen traurigen Blütengebinden, eng aneinander gequetsch die Halme mit Schleierkraut dazwischen, die Stengel zu kurz geschnitten. Sie atmen keine Poesie und kein Versprechen.
Ihr habt Euch erinnert, dass ich die Wiesenblumen liebe, die Diesteln und die Gräser, die bescheidenen Blumen am Wegesrandes mit den dünnen Stengeln, auf denen die Blütenkronen selbstbewusst balancieren.
Seit ein paar Tagen genießen die Blumenträuße ihr Dasein in den Vasen von Paul Dresler und Richard Uhlemeyer, lassen sich bewundern, inszenieren die Kissen von Ardmore und das Geschirr von maison f.
Bevor sie verblühen, musste ich sie unbedingt noch fotografieren, um sie zu konservieren in meinem Gedächtnis und dem des World-Wide-Web. So erzählen sie noch lange von Geburtstagen im Sommer …
Ihr süßer Duft vermischt sich mit der feuchten herben Meeresluft der Insel. Auch das hat etwas mit Erinnerung zu tun. Daniel Plettenberg, der Parfümkreateur wird davon erzählen beim Duft-Tasting morgen, Sonntag, den 16. Juli, ab 12:30 Uhr bei Roma e Toska im Kapitänshaus (Alte Dorfstrasse 2, Kampen).
PS: Und die Arti-Schocke war auch sehr gut überlegt, wie mir Karen soeben als kleine Randnotiz schrieb. Habe ich schmuzelnd zur Kenntnis genommen. Vielen Dank! Machen wir daraus einen unserer geliebten Art-Lunches: die Artischocke in der Kunstgeschichte?
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