Seit einer Weile sitze ich beinahe regungslos am Schreibtisch. Es ist Sonntag, der erste nach Ostern, man nennt ihn den Thomas-Sonntag, dem “ungläubigen” Apostel gewidmet, der alles sehen musste, bevor er es glaubte, der den Finger in die Wunde steckte. Er hat mich seit meinem Konfirmationsunterricht beschäftigt. Roma schrieb darüber in ihrer Masterarbeit, ich lese über das, was Wahrheit sein könnte. In meinen versponnenen Geistespfaden denke ich heute morgen an ihn und an seine Zweifel. Katharina wird uns kommenden IT’S A DIENSTAG mehr davon erzählen.

Gleichzeitig zerpflücke ich meine Albträume der Nacht und überlege, ob ich mich gleich am Strand fotografiere. Es ist trübe draußen, ohne Farben bis auf das rote Auto, das vor meinem Fenster auf dem Parkplatz steht. Es stört meinen Blick auf das regungslose Grau-grün.

In den Fashion-Newslettern berichten sie von China, den asiatischen Märkten, den Gewinnzahlen von LVMH und den verpassten Nachhaltigkeitszielen. Es langweilt mich. Es wiederholt sich, ohne Anzeichen auf ein grundsätzliches Umdenken. Wachstum ist nach wie vor die Losung der Zeit. Wie falsch. Ich gehe lieber Fischen nach den Tönen des Wassers.

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Mein Freund Thomas, der seinen Namen von dem Apostel erhielt, erzählte letztens von einem Komponisten, den ich nicht kannte. Ihn setze ich an den Schluss meiner ungerichteten Sätze: Ryuichi Sakamoto. Er starb vor wenigen Wochen.

Freue mich auf Euch am kommenden IT’S A DIENSTAG in der Poolstrasse 30, wenn es um die Osterzeit geht, Thomas und die Apostel, Himmelfahrt und Pfingsten.