Der vierte Advent ist immer ein besonderer Tag für mich, weil er so still ist im Gegensatz zu den anderen drei Sonntagen: Der Erste macht einem aufgeregt bewusst, dass man mal wieder Weihnachten komplett vergessen hat. Für den 2. Advent ist man besser aufgestellt, empfängt vielleicht Familie oder ein-zwei Freunde (strickt in diesem Jahr geregelt), der Dritte ist beinahe feierlich zu nennen, wie ein tiefes Luftholen vor dem Endspurt.

Und dann wird der 4. Advent manchmal von dem Heiligabend geschluckt, oder er ist eben ganz besinnlich, weil alles erledigt ist oder sich eh nicht mehr erledigen lässt.

Als ich heute rücklings auf dem Teppich lag (Kollektion Lila Valadan) wie früher als Kind, um mir die Welt von unten anzuschauen, da dachte ich an meine hellblaue Bluse, die zu diesem 4. Advent passt als mein stiller Begleiter für das Türchen No.20 im Kalender.

Das Modell gibt es in weiß, frisch und präsent, und mit den Motiven von Ernst Haeckel, exzentrisch und modisch. Und dann wurde es noch in dem sanften Hellblau gefertigt, mit dem es sich in so viele Kombinationen „hineinschummelt“. Der Schnitt bleibt ungewöhnlich mit dem großen Puffarm, dem schmalen Rumpf sowie dem kleinen runden Halsausschnitt mit dem weißen Knopf.

Diese Bluse passt genauso zur Jeans wie zum festlichen Outfit, eben als „stiller Begleiter“. Ich erkläre sie hiermit zu einem meiner Lieblingsteile, genauso wie ich den 4. Advent von allen am liebsten mag, unaufgeregt und friedlich.

Abb: Vintage Ketten Yves Saint Laurent aus den 1970er und 80er Jahren.

PS: Diesen Beitrag muss ich unbedingt Bettina widmen, der Schnittdirektrice, die diese Bluse zusammen mit mir entwickelt hat, genauso unaufgeregt, immer mit diesem Blick, ob ich wirklich soviel Stoff in diesem Ärmel haben möchte. Ja, möchte ich, aber dass sie so wunderbar sitzt, dass ist ihr Verdienst.