Irgendwann vor vielen Jahren machte ich einmal eine Ausstellung, damals noch im Elbschlösschen an der Elbchaussee, dem berühmten Bau von Christian F. Hansen 1804. Es war eine Einzel-Schau mit dem Schweizer Konzeptkünstler Remy Zaugg und zugrunde lag sein Traktat, dass ein Bild erst zu einem Bild wird mit seiner Umgebung.

Ich fühle mich daran erinnert, obwohl es keineswegs in der POOLSTRASSE 12 so radikal gedacht und inszeniert ist. Die Arbeiten von Luca Lanzi sind Werke in sich selbst, die überall ihre Kraft entwickeln. Und dennoch, im Zusammenspiel mit der Umgebung, verändern sie sich und werden zu einem Bild im Bild.

Alles spielt mit in unserer Wahrnehmung: die Wände, die Rohrleitung, die rundherum läuft, der Blumenstrauss von Eva, die Tasche von Christian Lacroix, das kleine Halstuch mit dem türkisenen Rand oder die Vasen von Wilhelm Wagenfeld.

Selbst die Sonne, die gestern während des Vortrages hinein schien, besitzt einen Anteil an dem Kunstwerk in seiner Präsenz.

Und so verselbständigen sich irgendwann die Bilder zu Bildern ohne Bilder. Aber eines bleibt, wie mein Doktorvater immer zu mir sagte, mit der Kunst lerne ich das sehen.