Es gab und gibt so viele Menschen, die an mich und das Unternehmen geglaubt haben, aber auch wiederum viele, die nicht daran geglaubt haben … welche, die enttäuscht gingen, andere, die begeistert blieben. Begegnungen, Trennungen gehören wohl zur Umsetzung von Visionen dazu.Der Erste, der ganz fest an mich glaubte, war ein Banker in einer kleinen Filiale der Südholsteinischen Kreissparkasse in Süllfeld. Weißes Haus, ein Fenster, ein Schalter, dahinter der große, ein wenig untersetzte, rundgesichtige Herr Pansegrau, Anfang 30 und einfach nur lieb. Der Weg vom Herrenhaus Neverstaven zur Bank: Einmal über den Berg mit dem Fahrrad, 4,5 km und ca. 10 min. bei Rückenwind und 15 min. ohne diesen. Ich erzählte ihm von meinem Plan eines Modelabels für Mädchen, zeigte erste Fotos von Roma und Toska und klagte mein Leid, dass für alles kein Kapital zur Verfügung stünde. Aus seinen wasserhellen bebrillten Augen schaute er mich lächelnd an und meinte nur: Ich glaub an Sie. € 5.000 bewilligte er eigenhändig und sofort und die waren (gedanklich) schon ausgegeben, noch bevor ich den Klingenberg (zweihöchste Erhebung in Schleswig-Holstein) wieder zurückgetigert war. Aber immerhin ein Bekenntnis, ein Startschuss. Dann folgte eine lange, bis heute nicht endende Geschichte von Geld-einnehmen, Geld-ausgeben, Kapital suchen, Kapital finden … Ein wenig später wurde die Filiale überfallen (ich war es nicht!), während der Dieb nervös mit dem Revolver vor der kugelsicheren Scheibe des einzigen Schalters fuchtelte, ließ Herr Pansegrau die Sicherung runterrasseln und meinte mit verschränkten Armen: ‚Geld gibt’s nicht für jeden!‘ So kann es eben auch gehen.