… So könnte die herzliche Einladung auf Deutschlands nördlichste Insel heißen, denn es ist kühl auf Sylt. Wir haben erfreuliche 50% von der Temperatur von Frankfurt am Main oder von München. Telefoniere ich mit meiner Tochter Toska in Paris, so versucht sie sich gerade mit feuchten Laken in der Dusche erträglich einzurichten, über 40°C unter dem Dach im sechsten Stock. Ich erzähle ihr, dass ich mir die dicken Socken rausgeholt habe und die Fellweste trage. Sie legt auf. Kampen Strand verzeichnet zwischen 14 – 17°C.

Ab und an begegnen mir morgens früh vereinzelnd Urlauber am Meer. Ein Mann läuft vorweg, gezogen von einem hechelnden Köter, der mindestens genauso schlecht gelaunt ist wie Herrchen. Die Frau hintendran entschuldigt sich lachend und zieht die Windjacke noch ein wenig fester um den molligen Körper. Das Reitzklima grüßt mit kräftigem Wind, gefühlt damit noch zwei Grad Celsius weniger als auf der Tafel geschrieben.

Die Hansestadt Hamburg hat sich noch nicht komittet, zu welcher athropozänen Klimazone es gehören will, wankt zwischen stickigen 30°C, Tendenz steigend, und erfrischenden 22°C. Ab und an sturzbachartiger Regen. Die meisten Menschen auf der Welt können sich nicht aussuchen, wo sie das Schicksal hingeboren hat, unter welchem Wettern sie in den nächsten Jahrzehnten zu leiden haben, Hitze, Dürre, Flutkatastrophen, Hurricane ungeahnten Ausmaßes.

Wir sind definitiv begünstigt hier in der mittleren Schublade im Nordsee-Eisfach. Und so bleibt es mit leicht verschobenen Akzenten bei der „Lieblingsinsel“ und dem „Place to be“ mit vier Buchstaben: S-Y-L-T! Für die richtige Fell-Klamotte sorge ich.