Gestern war Muttertag und ich hatte keinen zu besuchen wie all die anderen, die von Mittagessen, Kaffee-und-Kuchen … eben dem ganzen Programm erzählten, das so anfällt an diesem Tag. Heute jährt sich der 10. Todestag meiner Mutter. Als sie zu hause starb, läuteten mittags 12.00 Uhr die Glocken wie wild. Als der Sarg am späten Nachmittag rausgetragen wurde, nachdem die Familie, die Freunde, die Nachbarn noch einmal Abschied genommen hatten, da leuchtete ein doppelter Regenbogen über dem Dach. Das Leben geht weiter und man vergisst, dass man vergisst. Aber es gibt dieses schöne Symbol, das Datum und dann – das zum Glück – doch die vielen kleinen beinahe täglichen Gedanken an die viel zu früh verstorbene Mutter. Sie war schon eine verrückte Nudel, mit ihrem Lachen, ihrer ungebremsten Herzlichkeit. Sie würde die Milchstrasse lieben und Sylt sowieso. Hat immer fest an mich geglaubt und Roma e Toska. Heute würde sie es sicherlich tragen, damals war es ja „nur“ eine Kinderkollektion. Vielleicht gibt es ja wieder einen Regenbogen heute Abend, wenn wir Essen gehen und sie wie damals zwischen uns ist.