Ihr wisst, ich liebe Vintage und mit mir weltweit immer mehr Frauen, die sich individuell und stylisch kleiden möchten. Meine erste Fashion-Liebe war Jil Sander, da hingen die Teile neu in ihrem Geschäft. Dann kamen Jean-Paul Gaultier, entdeckt in New York, Vivienne Westwood aus London, die Japaner Comme des Garçons und Yamamoto sowie ganz zum Schluss Yves Saint Laurent. Mittlerweile stöbere ich sie alle wieder auf in ihren frühen Entwürfen, die nun Vintage geworden sind.
Jil Sander Vintage Cashmere Mantel, Oversized Größe S/M (€ 900).
Soeben habe ich ein paar schöne Einzelteile von Jil Sander aus einer Sammlung erworben und stelle sie dieses Wochenende vor. Den Anfang macht der Oversized Mantel aus Cashmere, Doppelreiher mit zwei großen aufgesetzten Taschen, breiter Manschette und einer wunderschön elegant fließenden Silhouette.
Er besitzt ein Glenscheck-Muster, das hochaktuell ist bzw. nie aus der Mode kommt. Es wurde im 14. Jahrhundert für Edvard II gefertigt, als der noch Prince of Wales war. Die Herkunft dieses grau-weiß-schwarz Karos liegt aber in den Schottischen Highlands: „glen“ = Bergtal und „check“ = Karo. Soviel zur Stoff-Historie.
Ich liebe solche Mäntel, mit denen man sich umhüllen kann, um darunter ganz zart und versponnen zu sein. Leicht fühlt er sich an und doch wärmt er auf wohlige Weise, gerade richtig für diesen Spaziergang im Nieselregen.
Weit kombiniert sich über weit, so der neue Trend, der in diese herbstlich Stimmung gehört, in der man zurückgeworfen ist auf sich selbst, im nachdenklichen Zwiegespräch, schnörkellos pur und schlicht. Dafür steht Jil Sander und dazu passt dieser Mantel.
Nun bin ich nie der Typ für „reduce to the max“ und das dazugehörige Ton-in-Ton. Ich brauche eine Portion Widerspruch und ein erfrischendes Bunt, also kombiniere ich Jil Sander mit der Sylter Brombeer-Bluse und der neuen Stola. Und so werden alt und neu, die Natur und ich irgendwie eins, an diesem regnerischen Morgen im Oktober. Ist doch schön – oder?
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