Einer dieser seltenen Menschen, versehen mit großen Talenten, belesen, neugierig in alle Richtungen, ist nun ein „Teil der Stadt“, wie der ehemalige Kunsthallen Direktor Prof. Dr. Uwe Schneede in seiner Rede sagte: Harald Falckenberg. Jurist, Unternehmer, Verleger, Sammler, Poltergeist und feinsinniger Gelehrter. Er starb Ende 2023. Am vergangenen Donnerstag wurde eine Plakette vor dem Haus angebracht, in dem er viele Jahre wohnte und so manch eine seiner Seinskrisen durchlebte. Ich war zu diesem kleinen Event eingeladen, bei dem sich das Who is Who der Hamburger Kunstszene traf. Eitel Sonnenschein mit Frühlingskälte, es hätte ihm gefallen.
In den Reden wurde es persönlich, so dass man genau zuhörte, statt es kulturbeflissen durchrauschen zu lassen. Hier wird ein genialischer schwieriger unangepasster Mensch gewürdigt, dem ich gern einen Platz in meiner Erinnerung einräume und seinen Spuren weiter folge in den „Maschinenraum der Kunst.“
Wie groß und mutig er als Sammler war, zeigt gerade eine beeindruckende Schau zeitgenössischer Kunst in den Phoenixhallen in Hamburg-Harbung: „How’s My Painting? Absolut sehenswert! Dank an Larissa Falckenberg, die als Ehefrau und nun als Witwe all die Vorbereitungen begleitet und gefördert hat.
Ende Februar wurde die Ausstellung eröffnet. Ich war dort mit der Künstlerin Nele Budelmann an meiner Seite. Es war ein Erlebnis, viele, viele Entdeckungen, viele mittlerweile große Namen, die damals noch Unbekannte waren. How’s my Painting geht bis September 2025, und sicherlich werde ich noch ein paarmal mit bzw. für Euch hindurchschlendern, um darüber zu berichten.
Heute, am Schreibtisch auf Sylt, beschäftigt mich dieser Begriff des Uomo Universale, wie ihn Prof. Dr. Schneede für Harald Falckenberg verwendete, für den Tausendsassa wie wir ihn seit der Renaissance vor allem in Leonardo da Vinci, in Voltaire oder Goethe kennen. Vergessen wir nicht in unserer Aufzählung die bemerkenswerten Frauen wie Émilie de Châtelet, Bettine von Arnim oder Gertrude Stein, die Ähnliches repräsentierten.
Albert Oehlen, Sammlung Falckenberg
Was ist inspirierender als diese gelebte Vielfältigkeit, dieses ausufernde Schweifen. Es entspricht uns Menschen mehr als wir denken, denn sind wir doch eine Summe von Fragmenten, die sich zusammenfügen möchten. Mit diesem offenen Blick sollten wir durchs Leben wandern und sammeln, was uns entgegenfliegt, nachforschen, was wir nicht verstehen, immer wieder die Perspektive verändern, aus der Enge der Konventionen ausbrechen. In diesem Sinne einen schönen Sonntag.
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„Nur wer riskiert, zu weit zu gehen, kann je herausfinden, wie weit er gehen kann.“ (T.S. Eliot)
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