Töchter! – Ich frage mich, ob Söhne genauso sind?! Seid Tagen versuche ich meine vielbeschäftigte Toska in Paris zu erreichen. Die Mailbox ist gespamt mit meinen Nachrichten: „Liebling, ruf mich mal zurück.“ – „Schatz, brauche dringend Infos.“ – „Herzchen, kann nicht weiter planen.“ – Betteln, flehen, drohen mit variierenden Formeln: „🙏🏻❣️, melde Dich … 💪🏻“ – Nichts. Stille. Dabei gibt es Lebenszeichen wie WhatsApp Online-Zeit-Hinweise oder Telefonate mit meinem Mann, wo fröhlch geplaudert wird. Eben Töchter! Heute ist ihr Geburtstag! Happy Birthday, mein Erdbeer-Mädchen. Und „Mami“, sprich ich, denke an all die zauberhaften Jahre zurück. Ein Datum habe ich ihr abgerungen, mein resolutes MIND THE DATE …

Toska mit drei Jahren und den Erdbeeren

Vor einem Jahr entschied sie sich nach ihrem Master in Ästhetik-Philosophie an der Sorbonne in Paris, bildende Künstlerin zu werden. Mutig finde ich sie in einer Zeit, in der andere zielstrebig die Karrieren für Business, Law und international Studies & Relations angehen. Seitdem beobachte ich sie mit Neugierde und Begeisterung.

In Warschau bei ihrer Großtante, der Künstlerin Hanna Rechowicz (*1926)

Sie besitzt das Talent und das nötige selbstbewusste Auftreten, um es zu schaffen. Damit gehört sie zu einer jungen interessanten Generation, die im Kunstbetrieb ihre eigene Wege geht. Galerist*innen, die kurzerhand in leerstehenden Wohnungen Ausstellungen organisieren und dazu auch noch die Presse gewinnen. Toska, die im KitKatClub in Berlin ihre erste Schau zeigte. Sie schaffen sich ihre Netzwerke, ohne „Mami“, auch wenn ich mich dazwischen durchaus nicht funktionslos fühle. Es macht Spaß zu verfolgen, was stetig sich fortentwickelt.

Toska in Paris auf dem Dach über und darunter ihrem kleinen Chambre de Bonne.

Mit einem Grinsen sehe ich letztens Christiane zu Salm und mich zusammenstehen und engagiert die Instagram-Profile unserer Töchter austauschen: @toska_tyszkiewicz und @gianna_kay, ebenfalls eine junge Künstlerin und ihre Galerie in Berlin @idas.room. Stolz schildern wir uns gegenseitig deren Unabhängigkeit und werden einen Teufel tun, unsere Hilfe anzubieten. Sollen sie selbst machen. Toska würde in diesem Moment lebhaft nicken mit diesem entschlossenen Blick, den sie schon als Kind besaß. Auch dafür liebe ich sie! Wir brauchen solche jungen Frauen, die ihre Vorstellungen und Visionen umsetzen.

Vor zweit Tagen habe ich Toska erste wertvolle Informationen abgerungen: Am 9. Juli findet die Finissage im KitKat Club in Berlin statt. Es besteht kein Dress-Code. Anschließend werden die Arbeiten eingepackt und kommen zu uns nach Kampen auf Sylt.

INVITATION TOSKA TYSZKIEWICZ

Vernissage 15. Juli 2025, 15 – 18 Uhr

Damit gibt es endlich das MIND THE DATE für Disobedent Objects. Revolting Fetishism mit Zeichnungen und Objekten bei uns im Kapitänshaus. Ich freue mich auf Euch!

Zuvor, wahrscheinlich am Samstag, den 12. Juli, findet eine Preview und ein Gespräch zwischen Toska und der Kunsthistorikerin Karen Michels statt, zu dem ich Euch ebenfalls „rechtzeitig“ einladen werde. Noch befinde ich mich in der mütterlichen Warteschleife für eine endgültige Bestätigung. Ansonsten feiern Karen und ich einfach unsere beiden Geburtstage nach. Wer Töchter (oder Söhne) hat, weiß bestimmt, welche Tonalitäten das vorwurfsvolle „Mami“ haben kann, wenn man allzu oft nervt. Also denken wir spontan und in Alternativen.

Happy Birthday Engelchen, ich sende meine umarmenden Glückwünsche auf diesem Weg, ansonsten meide ich den heutigen Funkverkehr, denn ich weiß um den Stress, den Du hast für die Party heute Abend am Ufer der Seine. Bin in Gedanken bei Dir und Euch, denn Roma ist seit gestern auch dort eingetroffen.