Heute schenke ich Euch ein wenig Geld, man nennt es „Rabatt“, und dazu addiere ich ein Lebensgefühl, etwas Nachhaltiges, den Duft von Salzwasser und Seetang sowie den Wunsch auf ein Lieblingsteil oder auch zwei. Für mich sind sie es auf jeden Fall: der Pullover und die Strickjacke in grün aus Cashmere-Wolle. Reduziert! Und fotografiert als „Strandgut“ auf Sylt.

Eine irre Stimmung draußen am Meer. Der Wind peitscht aus Südwest, Schaumkronen auf den Wellen, die Vögel fliegen tief vor düsteren Wolken. Man kann die Nordsee in den Fotos förmlich riechen.

Am schwierigsten ist es, die Teile zu fotografieren, ohne dass sie von den Boen davongeweht werden. Meine Handschuhe in den dicken Mantel gestopft, die Brille ist zu lästig, es geht auch ohne. Ich drappiere die Wolljacke nun schon ein fünftes Mal. Viermal bin ich ihr hinterran gelaufen. Klick, das muss reichen für ein „Must Have“ und ein „Most Wanted“.

Letztes Jahr um diese Zeit hatten wir Eiszeit hier oben im Noden mit -17° Grad. Heute sind es +4°C, gefühlt jedoch wesentlich kälter durch den Wind und die leichten Graupelschauer. Kein Mensch, soweit das Auge reicht.

Wir sind zu zweit, vertieft in Gespräche über Freiheit und das Sich-Frei-Fühlen. Wir nähern uns tastend, sezieren mit Begriffen. Es ist nicht vergleichbar mit dem Eintauchen ins Meer, das einem schier den Atem verschlägt, und bei dem man viel zu sehr auf alles achten muss. Frei-sein ist ein kurzer überraschender Moment der Stille, der tief reicht, kraftvoll, ganz eins mit sich.

Unsere Gedanken treiben uns voran, nur unterbrochen, wenn ich wieder etwas arrangiere für das nächste Foto. Wir überlegen, ob wir ein kleines Buch über unsere assoziativen Gespräche schreiben sollten, zwei Frauen am Strand. Irgendwann, vielleicht.

Dann sind wir doch ins Meer gesprungen. Über Handtuch, Stiefel und Pullover weht der Sand.