In Zeiten, in denen man auf der Stelle tippelt, die Stores geschlossen bleiben, das Geld an jeder Ecke fehlt, man sich also am liebsten mit einem guten Buch in der Winterhöhle verkriecht, lodert trotzdem eine beständige not-gebremste kreative Flamme für etwas Neues mit dem Potential, ein Bestseller zu werden, ein neues Lieblingsteil.
Monique, die Atelier-Chefin, arbeitet schon seit einigen Wochen an einem neuen Modell, besser gesagt wir als Team arbeiten daran, dazu gehören die Schnitt-Direktrice Bettina und natürlich ich als Designerin. Eine kleine Odyssee liegt hinter uns. Die Vorgabe: Herren-Style. Und dann ging es los: Schultern breiter, Schultern schmaler, Taille enger, Taille weiter, Länge gut, dann doch kürzer, dann wieder ein Stückchen drangeben.
Mehrere dieser ersten Prototypen haben schon ihre Besitzer gefunden, reingeschlüpft und für gut befunden. Aber ich war noch nicht dort angekommen, wo ich hinwollte. Mein inneres Bild, das ich die ganze Zeit vor Augen hatte, stimmte nicht mit den Entwicklungsstufen überein. Nun wird die letzte Variante genäht.
Poki, der vier Monate alte Labrador/Retriever Mischling liegt behaglich hinter Monique und schläft. Ein wenig Gesellschaft tut gut, wenn sie allein ist, weil ich wieder zwischen Insel und Hansestadt pendele. „Dann fühle ich mich nicht so doof, wenn ich meine Selbstgespräche führe“, erzählt Monique mit einem Grinsen. Kenn ich!
Den Kopf über das Modell gebeugt, erzählt sie weiter: „Es ist schon spannend an so einem aufwendigen Teil zu arbeiten und dabei immer wieder herauszufinden, wie es funktioniert, ob die Abmessungen stimmen, wie sich der Stoff unter den Händen verhält.“ Geht mir auch so, ich schaue ihr gerne zu und liebe diese konzentrierte Ruhe.
Neu ist die Leistentasche, aus der man das Futter herausziehen kann, so dass es aussieht, als wäre ein kleines Tüchlein eingesteckt. Wir verarbeiten die Rest des außergewöhnlichen Mohair-Seiden Stoffs aus Frankreich. (Wer liebt nicht das Reste-Essen. Reste sind herrlich, denn sie haben immer den Zusatz von „Zuwenig“).
Huzzah! Geschafft. Fertig. Mein Lieblingsteil. Meine Stimmung ist wieder dort, wo sie ab und an auch sein muss: Euphorisch!
Es wird in dieser Kombination nur fünf Modelle geben mit Ruwenzori-Futter und anthrazitfarbenem Seidenmohair (€ 698). Es kann jetzt bestellt werden.
Abb: Mohair Blazer (€ 698), Bluse Ruwenzori rosa (€498), Leggings schwarz (€ 198)
Der Prototyp Blazer Mohair mit Ernst Haeckel Motiv bleibt ein Unikat (Maße identisch), ein One-and-Only für die Kundin, die am schnellsten Klick macht und eine e-mail schreibt (€ 698). Er passend zu der Haeckel Puffarm Bluse wie zu den anderen Teilen aus der Edition.
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