Als Jostein Gaarder „Sophies Welt“ 1993 in deutscher Sprache veröffentliche, war ich gerade schwanger mit meiner Tochter Roma. Als sie dann acht oder zehn Jahre alt war, lasen wir gemeinsam die Erzählung von dem Mädchen, das geheimnisvoll in die Philosophie eingeführt wird … als wäre es meine zukünftige Roma. Und Rebecca Gablés Roman „Der Hüter der Rose“ verschlang ich parallel zu meiner Arbeit an der Kollektion „Middle Ages“. Beide Autoren hat Christiane von Korff auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Hier ihre Fortsetzung:

1. Foto Jostein Gaarder und CvK

Hochkultur und Hotpants

von Christiane von Korff

Der Norweger Jostein Gaarder verdankt seinen Ruhm einem Buch, das vor einem Vierteljahrhundert erschien und ein Weltbestseller wurde: Sofies Welt. Darin erklärt der Erzähler einem 14-jährigen Mädchen die Geheimnisse der Philosophie. Das Buch wurde in 65 Sprachen übersetzt und 40 Millionen mal verkauft. Bei meinem Interview in Oslo, das ich damals für DIE ZEIT geführt habe, stellte sich heraus, dass Gaarder ein Romantiker ist. Wir sprachen über den wunderbaren norwegischen Komponisten Edvard Grieg, auch er ein Romantiker. Unvermittelt sprang Jostein auf und kehrte mit der CD Peer Gynt zurück, die er im Shop des Grand Hotels für mich erworben hatte.

Sofies_Welt,_1993

In seinem neuen Roman: Genau richtig – Die kurze Geschichte einer langen Nacht, ergründet Albert philosophische Fragen vor dem Hintergrund seines Sterbens. Es sei, erklärt Jostein Gaarder sein persönlichstes Buch, da der Held ihm sehr ähnlich sei. Auch er habe seine Frau als junger Mann kennengelernt als er zwanzig war. Und lebe seit 50 Jahren mit ihr zusammen. Am Zeit Stand wird der Autor so bedrängt, dass wir es kaum nach draußen aus der Halle schaffen.

3. Rebecca Gablé und CvK

Auch am Lübbe Stand Gewusel und Getümmel, da Fans sich um die Bestsellerautoren drängeln, für ein Autogramm oder um ein Selfie zu machen. Wie gut, dass es für die Presse reservierte Tische gibt. So kann ich in Ruhe mit Rebecca Gablé sprechen, die mit ihrem Roman Teufelskrone auf Platz 8 der SPIEGEL Sellerliste steht. Mit ihrer Saga um das Schicksal der Familie Waringham hat die Autorin ein monumentales Epos über fünf Jahrhunderte englischer und europäischer Geschichte erschaffen, das nicht nur bei Historienfans Kultstatus genießt.

4. Laura Karasek

Laura Karasek, Tochter des berühmten Kritikers Helmuth Karasek ist ein Gesamtkunstwerk. Als erfolgreiche Anwältin einer großen Wirtschaftskanzlei wechselte sie das Fach. Sie ist Talkmasterin der ZDF neo Show „Zart am Limit“ und schreibt Romane, die alle erfolgreich sind. In ihrem unterhaltsamen und klugen Buch Drei Wünsche ist das erste Kapitel eine Hommage an ihren Vater, der hier Carl und dessen Tochter Helena heißt: „Männer wollen ein bisschen wie Ganoven sein. Frauen wird beigebracht, dass sie gut sein sollen. Carl hat stets versucht, Helena zu zeigen, ein bisschen wie eine Ganovin zu sein.“ Ihr Vater habe ihr tatsächlich beigebracht, das sie sich von niemanden, schon gar nicht von Männern, auf der Nase herumtanzen lasse. Und fügt selbstbewusst hinzu: „Ich kann Hochkultur und Hotpaints. Opernball meets Arschgeweih.“

5. Stevan Paul und Theresa Baumgärtner

Auch das Lukullische darf nicht zu kurz kommen. Darum geht es Stevan Paul und Theresa Baumgärtner. Der Hamburger Foodjournalist hat ein köstliches Kochbuch mit Wohlfühlrezepten geschrieben, die nicht überfordern, sondern befügeln. Motto: Jeder kann kochen und eigene Ideen entwickeln! Theresa Baumgärtner ist leidenschaftliche Köchin und Bäckerin und hat für Weihnachten die Rezepte ihrer Gerichte von Rehragout bis Liebesbratäpfeln aufgeschrieben.

6. Willem Dielemann

Willem Dielemann aus Amsterdam packte seinen Rucksack und suchte das Weite. Mehr als ein Jahr lang ist er gereist: Von Istanbul weiter Richtung Osten über Armenien, den Iran, Dubai, Pakistan und Indien gereist. Sein Trip, den er in seinen Pancake Adventures beschreibt, ist voller Abenteuer und besonderer Begegnungen, wobei er für Fremde Pfannekuchen nach dem Rezept seiner Großmutter backte.

7. Kjell Ola Dahl

Kjell Ola Dahl gehört zu den Top-Krimiautoren Norwegens, in seinem neuen, äußerst spannenden Roman Die Frau aus Oslo, der 1942 und in der heutigen Zeit spielt, benutzt er das Thriller-Genre, um historische Stoffe zu transportieren. “Weißt Du eigentlich“, erzählt mir Kjell, „dass Du in meinem Thriller Lügenmeer auftauchst?“ – Wie bitte? „Als Reporterin Lise, die Kommissar Gunnarstranda bei seinen Ermittlungen in die Quere kommt.“ Die Idee sei ihm während unserer gemeinsamen, zweitägigen Reise durch Norwegen gekommen. Da muss ich lachen: bei Autoren muss man immer auf der Hut sein. Sie sind Jäger und Sammler, stets auf der Suche nach Rohmaterial, das sie dann in fiktive Geschichten verwandeln…

8. Kjell Ola Dahl und CvK