Eine Messe der Superlative: die 1988 gegründete TEFAF in Maastricht: „The European Fine Art Foundation“. Ich bin das erste Mal dort und bin überwältigt. Gezeigt werden Meisterwerke der Kunst, Antiquitäten, Design und Schmuck. Mehr als 7.000 Jahre umspannen die Ausstellungsstücke, die meisten von ihnen in Museumsqualität, gezeigt von fast 300 Galerien aus 20 Ländern.
Dominant zu sehen natürlich die Impressionisten, die Belle Epoche, dann Picasso, Miro, Delaunay, ein bezaubernd-berührender Paul Klee… ein entzückender kleiner Alexander Calder, den ich mir am liebsten vom Sockel geschnappt hätte. Preis 2.2 Mio.
Überhaupt purzeln die Nullen nur so aus den Mündern der Kunsthändler. Schnäppchen für das kleine Portemonnaie sind nicht zu finden, außer vielleicht der „Heuhaufen“ von Lyonel Feininger, eine interessante Studie von 1906, Kostenpunkt: € 9.600.
Wir halten förmlich den Atem an, ein echter Breughel, Lucas Cranach der Jüngere, ein Mosaik von Vasari. Ming- und Qing-Vasen aus China … Kunstgeschichte auf 35.000 qm Ausstellungsfläche. Alte Meister und Moderne hängen nebeneinander, was den Rundgang niemals ermüden lässt. Hinter beinahe jeder Ecke und Wand taucht ein neues Highlight auf.
Die Schuh-Serie von Andy Warhol würde so einzigartig in die MILCHSTRASSE 11 passen. Eine Kundin von mir ist interessiert, eine Freundin sollte zuschlagen. Preis, nun ja, man würde noch nachverhandeln: € 230.000. – Ist nur Geld, das andere ist Bereicherung auf allen Ebenen.
Faszinierend für uns ist das Design der 1920er – 1950er Jahre: Bauhaus, Frankreich, Skandinavien. Eine Lampe aus Dessau gleicht einer Skulptur, € 20.000 –, müsste man kaufen, denn bestimmt wird sie irgendwann um ein Vielfaches teurer sein.
Eine Entdeckung sind für mich die Einzelanfertigungen der Französin Charlotte Perriand. Auch hier leider mindestens zwei Nullen zu viel, um zuzuschlagen. Aber allein so etwas in dieser klar strukturierten Schönheit zu sehen ist ein Genuss.
Noch ein Schnappschuss in den Spiegel am Stand von Hemmerle aus München. Schmuck, nein, das war nicht unser Thema, obwohl die Diamanten um die Wette funkelten. Da bevorzuge meinen Vintage Schmuck und Yves Saint Laurent’s: „Je n’aime les bijoux, que les fauts.“
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