Janna, die Freundin aus Aarhus in Dänemark, die zum engsten Kreis von Roma e Toska gehört, schicke mir gleich nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine Ihr Statement gegen den Krieg. Ich war gerade auf der Réunion gelandet, der französischen Insel im Indischen Ozean, und übersah die Nachricht zunächst vor lauter ferner Idylle, bis wir uns vor kurzem auf Sylt wiedersahen.

Sie trägt das olivgrüne Hemd, das an Präsident Selenskyjs Videoauftritte erinnert, und darunter ihr Lieblingsshirt „What if the Solution where to be found in Nature“, die beiden großen Themen, die unsere Zeit definieren: der Krieg und der Klimawandel.

Bevor ich jedoch Janna zu Wort kommen lasse, muss ich mit Blick auf die Fotos auch an all die Tiere denken, die mit ihren Besitzern auf die Flucht gegangen sind. Im Netz finde ich die Geschichte von einer Frau, die 60 Kilometer mit ihrer Katze im Arm gelaufen ist.

Foto: Peta

Staaten haben ihre Einreisebedingungen für Haustiere gelockert und internationale Tierschutzorganisationen wie Peta oder Vier Pfoten schickten ihre Helfer:innen an die Grenzen für eine Erstversorgung mit Impfungen, medizinischer Hilfe, Futter und vielem mehr. Google Map zeigt eine Karten, in denen markiert ist, wo Flüchtlinge mit Tieren willkommen sind.

Wieder eine Karte mehr, die wir uns vor Wochen noch nicht hätten vorstellen konnten. An die Karten mit markierten Kampfhandlungen haben wir uns grausam gewöhnt, morgens früh, wenn wir Spiegel-Online im Handy anklicken. Dazu die Karten der Flüchtlingsbewegungen. Welche werden noch dazu kommen? Ich wünsche mir die geographischen Markierungen, wo ernsthafte Friedensverhandlungen stattfinden, wo Menschen sich treffen, die diesem sinnlosen Morden am Verhandlungstisch ein Ende bereiten.

Janna: „Wir leben in einer Zeit, in der die Summe aus Erfahrungen, Wissen und Erkentnissen Frieden, Freiheit und ein respektvolles Miteinander selbstverständlich machen sollte. Putin hingegen scheint seinen Traum vom russländischen Volk zur Zeit des zaristischen Russlands Realität werden lassen zu wollen, und das mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Brutalität, Gefühlskälte und Unbeirrbarkeit machen einen sprachlos und die Machtlosigkeit macht schlaflos. Es bleibt das Wissen, daß es keine Rechtfertigung für Krieg gibt, das Verlangen, diesen Mann und seinen Wahnsinn zu stoppen, und der Wunsch und die Hoffnung, daß die Ukrainer*innen in einer freien Ukraine und wir alle in einem freien Europa leben können.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg und der Einnahme Berlins soll der Ausdruck ‚Hitler kaputt‘ weltweit Popularität erreicht haben, und das ausgerechnet durch die Rote Armee. Ich träume davon, daß das ukrainische Volk und die ganze Welt morgen aufwachen zu der Schlagzeile: ‚Putin kaputt‘!“

Wir spenden von jedem Roma e Toska Einkauf € 50,00 an die Nothilfe Ukraine.