Eigentlich hätte diese Überschrift auch eine andere sein können, denn ich widme diesen Post meiner ältesten Tochter Roma (22), die heute Geburtstag hat. Ihre Katze (weiblich!) heißt Socrate, denn es gilt der „Semantische Schlussbegriff I/Aussagenlogik“: Sokrates ist sterblich. Eine Katze ist sterblich = also ist Socrates eine Katze. – Ich habe es bis heute nicht verstanden und wünschte in der Mutter-Tochter Kommunikation inständig, dass es sich um einen verdammten Kater handeln würde.

Sokrates

Roma war immer schon Roma, sie ist nur einfach größer geworden. Schon im Kleinkind-Alter strapazierte sie meine Nerven durch das ewige „W’rum“ und gleichzeitig faszinierte sie uns alle mit ihrer Gedanken-Akrobatik. Sie ist in der Philosophie gelandet, und dort gehört sie auch hin. Als ambitionierte Mutter erwarte ich ihr erstes Buch, in dem sie uns die Welt erklärt, wie sie es mir letztens abends am Strand von Kampen/Sylt erklärte. Und wieder spielte Sokrates eine besondere Rolle: Wie alle Griechen, die etwas auf sich hielten, ging auch er als junger Mann zum Orakel nach Delphi, um seine Bestimmung zu erfragen. Man weissagte ihm, dass er etwas Besonderes sei. Verwirrt und auf der Suche nach diesem Außergewöhnlichen reiste er kreuz und quer durch’s Land und besuchte die bedeutendsten und klügsten Menschen. Am Ende musste er feststellen, dass sie alle viel mehr wussten als er. Er kehrte zurück zum Orakel nach Delphi und sagte, dass sie sich geirrt haben müssten, denn er weiß jetzt, dass er nichts weiß! … Und so wurde Sokrates zum Vater der Philosophie.

Zusatz: Ich habe ganz vergessen, da gibt es noch Nietzsche – die Schildkröte von Roma.