Der Tag auf Sylt startet diesmal ein wenig anders, wir verzichten auf das Bad in den Wellen und machen dafür einen kleinen Ausflug zu den Salzwiesen von Morsum. Sie gehören mit ihren über 10.000 Hektar samt dem Wattenmeer zum UNESCO Weltkulturerbe. Es empfängt uns im duftigen Licht des Nordens eine faszinierende Übergangszone zwischen dem Meer und dem Land, eine Szenerie wie aus Urzeiten.
Salzwiesen entstehen durch eine regelmäßige Überflutung, so dass sich Schwebeteilchen absetzen und eine außergewöhnliche Flora sich ansiedeln kann. Zu den ersten sogenannten „Pionierpflanzen“ gehört Queller.
Je näher man dem Deich kommt, desto vielfältiger wird die Vegetation trotz der extremen Lebensbedingungen. Roma, die nach ihrem Philosophiestudium eine Kochausbildung beginnt, sammelt eifrig, was essbar ist: Queller, Schlickgras, Halligflieder, Stranddreizack …
Wir könnten unser Frühstück auch hierhin verlegen: ein Brötchen, Butter und oben drauf krümeln wir Queller, Blätter und Knospen von … was auch immer. Es schmeckt bitter und salzig, nach Thymian und nach diesen Wiesen.
Später soll es regnen, aber jetzt ist die Zeit für einen Moment in zarten Aquarellfarben angehalten. Mit den Gummistiefel stapfen wir vorsichtig durch das hohe Gras, unsere gesammelten Schätze fest im Arm, aus denen Roma gleich ihr Pesto kreieren wird.
PS: Auch das ist Sylt, abseits von Schickimicki, nur wir, Himmel, Watt, Salzwiesen, 50 verschiedene Vogelarten und eine Bluse, die aussieht, als wäre sie hier entstanden, taufen wir sie einfach um in „Watt-Bluse“. Crêpe de Chine Seide, Holland Style mit großem Puffarm, wie Roma sie trägt (€ 498), Kimono-Style wie ich sie trage (€ 398), .
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