Der Auftakt in die Herbst/Winter Saison ist gemacht, zumindest was den genüsslichen gesellschaftlichen Austausch in Sachen Literatur, Philosophie, Astrophysik und Weltgeschichte anbelangte. Roma referierte Gestern am Kamin über Kopernikus, Galilei sowie das gleichnamige Stück von Bertolt Brecht, das dieser 1939 im Exil in Dänemark schrieb. Ein Hauch von „Salon“ im besten altmodischen Sinne schwebte durch die Räume.
Hinter den Biographien der großen Weltendenker ging es um das Vertrauen in die Fakten und die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es kann kaum aktueller sein in Zeiten, in denen Wahrheiten zu „Fake News“ erklärt werden.
„Galilei: Ich bin es gewohnt, die Herren aller Fakultäten sämtlichen Fakten gegenüber die Augen schließen zu sehen und so zu tun, als sei nichts geschehen. Ich zeige meine Notierungen, und man lächelt, ich stelle mein Fernrohr zur Verfügung, daß man sich überzeugen kann, und man zitiert Aristoteles. Der Mann hatte kein Fernrohr!“ (Brecht, Leben des Galilei, Seite 48)
Es ging um das Opfer, das erbracht werden will für die empirische Forschung. Und es ging darum, wie Obrigkeiten und politische Autoritäten mit den Tatsachen umgehen. Auch hier mangelt es nicht an Aktualität, nimmt man die Alarmzeichen der Wissenschaftler zum Klimawandel auf der einen Seite und die halbherzigen Absichtserklärung der Regierungen auf der anderen Seite.
Nie hätte ich gedacht, wie zeitlos und modern Brechts Stück ist. Genauso wie mir nicht bewusst war, wie sehr Kopernikus, Giordano Bruno und Galilei aus der Vergangenheit in unsere Zeit hinein reichen. Die Lektüre gibt es bei uns mit jedem Einkauf ab € 250 geschenkt genauso wie den Beutel mit dem Heliozentrischen Weltbild des Kopernikus – Motiv der neuen Edition.
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