„Re-set“ ist eines der oft verwendeten Wörter dieser Tage. Ein Grund mehr, darüber nachzudenken, was es eigentlich bedeutet. Was sagt das Wörterbuch dazu: „Ein Reset (englisch [ɹiː’sεt], deutsch: zurücksetzen) ist ein Vorgang, durch den ein elektronisches System in einen definierten Anfangszustand gebracht wird. Dies kann erforderlich sein, wenn das System nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert und auf die üblichen Eingaben nicht reagiert.“

Das ist doch schon mal was: etwas auf den Anfang wieder zurück bringen, das nicht ordnungsgemäß funktioniert. – Es lässt sich einfach auf uns übertragen und viele habe es schon lange geahnt und gemahnt, wir gehen nicht richtig mit unseren Ressourcen um, wir leben an uns vorbei. Das ist nicht neu, aber es ist nicht verinnerlicht!

Und nun kommt das Re-set, der Shutdown, Isolation und Runterfahren der Systeme auf einen Ursprung, den die meisten von uns gar nicht kennen. Darin liegt das Problem. Wir sind die Wirtschaftswunderkinder und unsere Kinder sind die berühmte Generation Y, die in einer Welt des endlosen Konsums aufwuchs. Der Genuss des „Zuwenig“ und das Umdrehen von Höher, Weiter, Schneller ist uns nicht bekannt. Wie geht das überhaupt?

Wir haben Zeit hinter unseren Türen, um uns damit auseinanderzusetzen. Schmerzlich verführerisch scheint der Frühling durch die Fenster und wir sollen möglichst drinnen bleiben, unsere nicht infragestellten Freiheiten beschränken. Jawohl. Sollen wir! Und dann üben wir das Re-Set, das, wenn wir es richtig machen, ein komplettes Neudenken betrifft. Re-Set geht nicht wirklich in Stufen, sondern ist ein einmaliges Umstellen des Hebels mit einer sorgfältigen Beobachtung, was das in uns auslöst.

Gehen wir auf Abstand und spüren die Nähe. Zwei Meter zu dem anderen und wieviel zu unserem Ego? Das muss jeder für sich selbst ausloten. Re-Set heißt nicht Urlaub von uns selbst in einer angeordneten Isolation auf Zeit. Es ist viel, viel mehr. Ich bin gespannt, es wird nicht einfach. Wo fangen wir an, bei dem Brot, das wieder nach Brot schmeckt, bei einem Brief, bei dem Kleiderschrank mit Teilen, die wir auch mal waren …? Ich bin die Fashionista in meinen vier Wänden … Gedanken und Fotos folgen. Let’s re-set und bleiben in #incontatto.