Jetzt beginnt die Zeit, in der die VOGUE und andere Hochglanz Magazine ihre Geschenk-Empfehlungs-Listen für Weihnachten veröffentlichen: die Zobel-Decke, der goldene Zigaretten-Anzünder, die Kroko-Stiefel, die Kristall-Vase (Made in China, aber trotzdem teuer) … Ein Déjà-Vue der vergangenen Jahre, und irgendwie vermisse ich dabei immer das Herzblut, den gebildeten Anspruch und damit das Wissen, um das, was wirklich schön und wertvoll ist jenseits des Bling-Bling Konsums. Meist ist das sogar günstiger als die neue Hochglanz-Ware.

Paul Dressler Keramik

Die Keramik von Paul Dresler (1879 – 1950) gehört zu diesen außergewöhnlichen Dingen, über die die Hand sanft gleitet und sich das Auge ständig erfreut. Der gebürtige Siegener zählt zu den bedeutendsten Keramikern der Zwischenkriegszeit, immer von einer Gruppe von Connaisseuren und Sammler hoch geschätzt, aber ansonsten unterbewertet (!).

Paul Dresler Pferd

1913 gründete Dresler in Krefeld die Töpferei Grootenburg und fertigte Objekte und Gefäße nach persischen und später japanischen Vorbildern – passt wunderbar in die Themenwelt von Roma e Toska’s „East meets West“. Faszinierend seine sogenannten Urwald-Glasuren, die mit ihrem Spiel von dunkelrot, grün und braun aussehen, als wären sie der Natur entsprungen. Dresler verwendete hierfür eine ganz ungewöhnliche Technik, indem er die Teile nach dem ersten Sprühbrand mit einer Kupferoxid, zinnhaltigen Glasur überbrannte. Die feinen Krakele-Risse entstanden durch eine besondere Abkühlungstechnik, die jedes Teil zu einem Unikat werden ließ.

Seit ich mit meinem Mann zusammen bin, gehören die wunderschönen Keramik-Vasen und Tiere von Paul Dresler zu meinem Alltag. Wo sie einmal stehen, will man sie nicht missen. Ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk mit Prädikat „Langzeit-Genuss“.

Schildkröte Paul Dresler

(Vasen zwischen € 140,00 – 360,00. Das Pferd, Sammler-Objekt, € 420,00.  Die kleine handschmeichelnde Schildkröte € 180,00, die 8-teilige Gruppe zusammen € 2.000.)