Heute machen wir ein Experiment. Vielleicht hat der eine oder andere gerade Mittagspause oder kann im Homeoffice kurz aufspringen, denn bei diesem Beitrag darf man mittanzen, mitschwingen oder einfach sich ein wenig durch die Minuten gleiten lassen. Die Musik: Juliette Greco. Meine Szenerie am vergangenen Sonntag: Poolstrasse 30 in Hamburg. Ich richte mich ein und genieße die Chansons mit einer Welt aus Emotionen.

Als erstes greife mir die Bügel, hänge die Teile an die Stange, eine Drehung nach links, dann einmal rundherum. Danach wird ein Stapel mit Büchern verteilt. Ich steige auf die kleine Trittleiter, hüpfe wieder nach unten. Eine Drehung nach rechts … Ich komme langsam in Fahrt, schaffe neue „Stillleben“, summe die Melodie.

Es nimmt Form an, obwohl es noch weit entfernt von fertig ist. Wird es am Ende doch zu meinem „Wohnzimmer“? Ich greife zu meinem Lieblingswerkzeug, dem Hammer. Instinktiv messe ich Höhe und Abstände, schlage beherzt die Nägel ein. Der konvexe Spiegel aus dem späten 18. Jahrhundert kommt gleich neben das Fenster, die Zeichnungen von Eiko Borcherding untereinander an den Pfeiler. Ich balanciere auf dem Stuhl.

Draußen regnet es, draußen scheint die Sonne. Ich bin in meiner eigenen Welt, die Haare nach hinten zum Zopf gebunden, das aufgekrempelte T-Shirt in die kurze Hose gestopft …Ich fühle mich ohne Zeit.

Abb: Luca Lanzi, Galerie Holthoff. Tasche Christian Lacroix (€ 1.200)

Der Schreibtisch ist geräumt, die Kunst ein wenig hin-und-her geschoben. Noch ein Lied und dann fängt es wieder von vorne an. Ich singe mit, egal, mich hört ja keiner. Eine Pirouette und noch eine … Es ist Sonntag.

Abb: Chandelier „Nest“ von Magpie Art Collective aus Südafrika.

Ein paar unausgepackte Kartons bleiben, die Bügelanlage wandert heute in das Untergeschoss. Noch sind die Türen geschlossen: Click&Schick oder Collect mit einem Extra Goody von 20%, wer vorbeischaut mit einen Blick durch die Fenster …