Bei Nadelstreifen denkt man gleich an den Anzug und den Business Mann mit Aktenkoffer im Frühflieger. Das Bild stimmt nicht mehr so recht, der Geschäftsmann reist mit allem möglichen am Leibe, nur den feinen Nadelstreifen hat er an den Nagel gehängt – spätestens seit dem Wirtschaftsbestseller „Nieten in Nadelstreifen“ von 1993.
Dafür haben sich die Frauen seiner bemächtigt und wir haben ihn modisch-lässig-selbstverständlich-selbstbestimmt interpretiert. Mein Blick geht zurück auf die 60er/70er Jahre mit Yves Saint Laurents Hosenanzügen, die den Frauen die Power gab und zum souveränen Auftritt verhalf.
Ich selbst trage den Nadelstreifen Blazer sogar am Strand. Gestern kaufte ihn erst eine junge Frau für den Job und anschließend meine wunderbare ältere Muse für ihren „Bohemien Alltag“ zwischen Konzert am Nachmittag, Edeka um die Ecke und den Kaffee im VierJahreszeiten. Dazu trägt sie die Wolkenbluse und eine Vintage YSL Kette, die ich aus einer Sammlung erwarb. Umwerfend! Zeitlos, alterslos, einfach ein echtes „must have“.
Ganz bewusst haben wir dem Doppelreiher den Gegenknopf genommen, damit er auch lässig offen getragen werden kann, mit Jeans, mit Rock, als kompletten Anzug. Das Futter zeigt die Tundra Blüten und die Eisbären in grünen Wiesen. Es gibt ihn klassisch in schwarz-weiß und umgekehrt mit einem Hauch von Thomas Mann in weiß-schwarz. Wer meint, das gehöre nur in den Sommer, liegt falsch, denn der kommende Herbst-Winter feiert das warme off-white.
(Titelbild: Helmut Newton 1966 fotografiert Nadelstreifen Anzug von Yves Saint Laurent)
FOTO Blazer weiß folgt
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