Orkan Sabine hat meine Pläne etwas durcheinander gewirbelt. Paris muss warten. Im Moment bin ich „gestrandet“ in Saarbrücken. Nichts geht mehr! Ich könnte nun toben und heulen, die Bahn verfluchen, warum stand ich vorhin schon im Sturm auf dem eiskalten Gleis, nur um 15 min. später zu erfahren, dass auch dieser Zug über Metz ausfallen wird. Passiert. Gestern morgen bin ich noch vor allen anderen mit dem ICE dem Sturm vorausgeeilt. Nun hänge ich fest und mit mir die verpackten Heringe für die polnischen Freunde in Frankreich (als könnte man sie nicht auch dort kaufen).
Höhere Mächte wollten einfach, dass ich mit den Freunden hier ein weniger länger abhänge. Paris muss warten, wir erzählen uns derweil unser Leben, das Bücher füllen könnte. Ab und an schaue ich verstohlen in den Garten und in die Bäume hoch oben über der Stadt, die der Wind zerzaust. Wir sind einfach mal ein wenig wunderschön aus der Zeit geweht.
In drei Stunden versuche ich dann erneut mein Glück „Saarbrücken – Paris“, freue mich auf meine Tochter Toska, den Blick aus ihrem Zimmer auf den Eiffelturm und ein gemeinsames Diner-à-Deux in den Gassen von Saint-Germain. Das Reisen bekommt eine ganz neue Qualität und ein Gefühl von Ferne und vorauseilender Ungeduld.
Morgen beginnt dann die Premier Vision, die größte Stoffmesse weltweit. Hoffen wir mal, dass meine lieben Italiener Antonio, Federico, Aldo und Adele sicher dorthin gepustet werden, damit wir die Details zu den verschiedenen Editionen einsammeln können. Ich berichte!
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