Ich weiß nicht wieso, aber mein Lieblingswort von gestern und beinahe inflationär benutzt, war „old school“. Es fing schon beim Spaziergang mit dem Hund an und dem Fahrrad, an dem ich vorbei spazierte: old school!
Anschließend der Termin mit der Agentin einer meiner sehr exklusiven Stofflieferanten aus Großbritannien, sie weben den schönsten und ältesten Tweed – auf jeden Fall „old school“! Wenig später kam Thilo von Hahn (fine interior selection) mit einem Tisch von Philippe Hurel aus Frankreich – zu 100% „old school“.
Oben drauf die außergewöhnlich schöne Keramik-Schale aus den 20er Jahren und dazu gestellt die Art Deco Metall-Stühle (www.manoir.eu) ebenfalls aus Frankreich – beides nicht „old-school“ sondern alt und begehrlich. Mein Mann, Krzysztof Graf Tyszkiewicz, daran sitzend und schreibend – old school? Finde ich schon.
Also, was hat es nun auf sich mit dem Modewort „old school“, wo ist es richtig und wo nicht? Wikipedia hilft: Old school bedeutet, dass etwas so wie früher ist oder wie früher hergestellt wird. Ich würde ergänzen: mit der Ethik alter Handwerkskunst.
Das dabei auch etwas Nostalgie mitschwingt, ist erlaubt, aber besonders wird es erst, wenn es sich wie der Tisch oder der neue Mantel im Atelier (Herbst-Winter 2016–17) selbstbewusst in die moderne Welt integriert – der Tradition verpflichtet und trotzdem modisch, modern und relevant. Oh ja, dann bin ich auch ein wenig „old school“ und so manch einer der Leser ebenso.
Schreibe einen Kommentar