So sehe ich aus, wenn ich morgens früh meine kleinen Beiträge für Euch schreibe: Immer die gleiche abgeranzte kurze Hose, das olle T-Shirt, dazu mein Day-and-Night Pullover (von der stumpfen und nicht von der Glitzerseite), manchmal die Kette und das Tuch. Die Haare sind ungekämmt, der Blick noch diffus stürmisch, denn wer weiß, was der Tag so bringen wird. Normalerweise gibt es zu dieser Stunde kein Foto von mir, aber eine sehr ungewöhnliche Person hat dieses angefordert: Christina Franco, Abenteurerin von Beruf.
Kennengelernt habe ich diese ungewöhnliche Frau vor ein paar Tagen auf einem Gartenfest gleich hier um die Ecke in Kampen auf Sylt. Sie kam auf mich zu, als ich dort zwischen den Freunden stand, mit meiner grünen Jacke und dem Amulett um dem Hals. Sie möchte mich kennenlernen, so kurz und bündig ihr Auftakt. Dann begann die Engländerin, die 2005 das Schlittenrennen zum magnetischen Nordpol gewann, von sich zu erzählen und fesselte die nächsten Stunden meine Aufmerksamkeit. Nun wollte ich sie kennenlernen, wirklich kennenlernen.
Wir trafen uns vorgestern Morgen hier im Garten vor unserem Kapitänshaus und tauschten uns aus: Zwei Frauen mit so unterschiedlichen Lebensläufen und doch irgendwie ähnlich im Geiste: unangepasst, enthusiastisch für die eigenen Vorhaben und begeisterungsfähig für die anderen. Sie ist auf einem sechsmonatigen Trip um die Welt, an ihrer Seite ihr kleiner Sohn von acht Jahren: no plan no plane, so das Projekt, das sie dorthin treibt, wohin sie sich spontan entscheiden, wo spannende Menschen leben, auf deren Couch sie übernachten können.
Heute ist sie in Berlin, morgen vielleicht schon in Wien, wer weiß. Ich habe ihr Toskas und Romas Adressen zugesteckt und meinen Schal, den ich immer um den Hals trage, den mit dem Waterscape Motiv.
Er wird nun mit ihr um die Welt reisen und es wird Fotos geben von ihr und den Schauplätzen des noplannoplane. Ich werde regelmäßig berichten. Von mir wünschte sie sich ein Foto aus dem Garten. Hier ist es, mit den „Eisbären im Sommer“ im Hintergrund und dem Hort der Bienen davor. „A beginning of a lot more“, so Christinas Worte zum Abschied. Ganz sicher!
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