Vor vielen Jahren war das Bild schon einmal Titel in einem Blog. Die Überschrift dazu “Horror Vacui”, die Angst vor dem leeren Raum. Es zeigte meine Pinnwand, an der ich im damaligen Atelier meine ganzen Notizen, Schnipsel und Skizzen für die Kollektion anbrachte. Immer, wenn etwas Neues begann, stand ich wieder vor dem mittlerweile etwas schmuddeligen Weiß.

Gestern hatten meine Mitarbeiter eine so liebevolle Jubiläums-Feier organisiert, eine aufgepumpte 20, ein Blumenstrauß, Girlanden, Champagner … Wir gingen Essen und ich verlor mich in Anektdoten.

Ihr könnt Euch die Fotos dazu vorstellen, ich zeige sie aber nicht. Mag mich darauf nicht leiden. So was von einem unhübschen “Geburtstagskind”, da ist mir die “leere Wand” plötzlich lieber.

Stündlich trafen Emails und SMS von Freunden und Kundinnen ein. Bloß nicht Mainstream werden. Nein, werde ich nicht, versprochen. Kann ich gar nicht. Dank an alle!!! Ich schreibe wie angekündigt meine Postkarten an Euch, gestern sogar bis spät in den Abend.

Fashion is a subversive artform, stand auch noch an der Pinnwand früher. Stimmt! “Subversive”! Heute erfinde ich mich neu! Krempele alles um. Nichts ist wie erwartet, nur draußen ist es grau, vorhersehbar.

Mein Outfit (noch) passend dazu, als hätte ich eine Wolldecke an. Das wird sich ändern, wenn ich die letzte Zeile hier geschrieben habe. Ich schmeiße mir etwas Wasser ins Gesicht, ziehe mich um und setze die Krone auf. Showtime!

Was ansteht? Wofür der Auftritt? Nichts. Keine Ahnung. Es ist ein ganz normaler Dienstag, und ich habe irre viel zu tun!