Oh Mann, wer will da raus in dieses Schmuddelwetter?! Hilft nix, es ist Montag und dazu gehört der dynamisch Positivismus-strotzende Jump über die Poolstrasse rüber zu „Vis-à-Vis“, sprich Livia. Raus aus dem Einheitslook, rein in das, was Fashion bieten kann: Out-of-the-Ordinary.

Die Freundin ist nicht da, Pech! Ich springe zurück und noch mal in die andere Richtigung. Reicht das jetzt? Es muss, sonst bin ich komplett durchnässt.

Nun zum Wichtigen, dem Outfit: Die Overknees sind von Taglia Scarpe. Sie marschieren mit mir durch’s ganze Jahr, egal, ob schick in der Stadt oder quer durch den Braderuper Heide-Matsch. Übrigens, sie funktionieren auch im Frühjahr mit kurzen Hosen.

Der Rock ist von Balençiaga, ach, wie lange habe ich den schon? Gute Dinge bleiben, man muss nur aufpassen, dass man nicht zu speckig an den Hüften wird. Montags-Frust-Schoki ist verboten! Machen einen auch nur kurzfristig glücklich.

Die Streifen auf den Fotos sind keine Special Effects, sondern der Regen!

Zum Rock passt die neue „Childhood“ Bluse, kombiniert mit dem eigentlichen Highlight der heutigen Hüpf-Aktion: Die Weste von Pierre Cardin aus den frühen sechziger Jahren! Frisch eingetroffen aus einer Sammlung in den USA. Markellos, frech, stylisch, zeitlos – ein Sammlerstück.

Weste Pierre Cardin, frühe 1960er Jahre (€ 1.200)

Die Tasche von Gucci ist old-school, siebziger Jahre. Ich denke, die bleibt noch ein wenig bei mir. Und die Cord-Mütze hab ich mal Secondhand gekauft, Prada aus den späten Neunzigern. That’s it, der Rest ist lediglich ein beherzter Sprung aus dem Monday Blues, egal wie bescheuert es aussieht. (Zum Glück lesen die eigenen Töchter diesen Blog nicht.)

Übrigens gab es mal eine Zeit, da verfasste ich regelmäßig Montagsbriefe, das ist vorbei. Es gibt Besseres, schalten wir die Musik ein, wie immer dröhnend laut oder mit softer Schreibtischtemperatur:

Neil Young „Monday Morning“, 1972.

Der Song klingt ein wenig grumpy, der Sänger mittelprächtig gelaunt, mit dieser Monotonie in den Akkorden, die solche Montage mit sich bringen. Aber vielleicht liegt gerade darin die Poesie. Wer will schon Frohsinn im Dauerloop.

Nur noch eins: Hinstellen, breitbeinig, als würde uns die Welt gehören, die Straße ist die Bühne, und dann einfach mal zwei Minuten abtauchen und lauschen. Sorry, aus Monday Morning wurde Monday Afternoon, die Aussage bleibt die gleiche.