Der Rückzug in die Phantasie unter Ausschluss der Öffentlichkeit entwickelt teilweise unerwartet duftig-lyrische Bild, die ihren Weg in die Realität suchen oder auch nicht, so wie bei Dior, die die Herbst-Winter 2020/21 Kollektion soeben online gestellt haben: „Le Mythe de Dior“. Heute findet dazu die Modenschau in der alten italienischen Stadt Lecce statt. Kein Publikum, keine Front Row, stattdessen eine (Selbst-) Besinnung auf das, was an Poesie in der Mode steckt.
Ich sehe Wahlverwandtschaften, die kleinen Puppen aus dem Haute Couture Atelier in Paris erinnern mich an meine Püppchen vor Jahren, die ebenfalls Teile der Kollektion trugen. Vielleicht sollten wir es für die kommende Saison wieder aufgreifen, wenn es wie bei Dior auch für Roma e Toska in den Wald geht. Ähnlich duftig, ähnlich verwunschen, und doch ganz anders. Ein Synonym für den Zauber der Natur und die Seelen, die in ihr ruhen.
Es sind nicht die weißen Nymphen und das Paradies des Cinquecento mit Künstlern wie Botticelli. Im Mittelpunkt steht für mich die Natur in ihrer Ursprünglichkeit und ein Menschsein ohne Grenzen von Nationalität und Farbe.
Für solche Kollektionen braucht man eine innere Stille, um die Brücke zu schlagen zwischen der eigenen Kreativität und der Unendlichkeit der Welt. Wie sehr freue ich mich auf die nächsten Wochen mit der Fortsetzung der Arbeit: Ruwenzori. Pure Nature. Herbst-Winter 2020/21.
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