Nachdem ich gestern verfroren und trüb im geistigen Nirvana verharrte, hat mich heute die Sonne geküsst, das Meer umarmt, die Blüten gestreichelt und – Kitsch hin-oder-Her –, was für ein Glück, sitze ich nun intellektuell wieder in der Front Row. Mind the date: Ab dem 12. Mai 2021 zeigen wir bei uns in Kampen Arbeiten von Joseph Beuys als Hommage an seinen 100. Geburtstag (12.5.1921).
Keineswegs bin ich eine Beuys-Expertin, dafür habe ich Karen Michels, mit der ich mich zum Lunch verabrede, aber intuitiv zieht mich das Werk dieses Künstler-Schamanen an. Eine Begegnung mit seinen Arbeiten ist wie ein Gang durch Räume, die sich immer wieder zu neuen Räumen öffnen, sich zusammenziehen und wieder in die Ferne dehnen, mit unendlichen Überlagerungen, wie die Schiefertafeln seiner Installationen.
Und immer wieder fällt mir ein „Alltags“-Schnipsel in die Hand, ein Stück aus der Erinnerung: Die Holzpostkarte von Beuys/Edition Staeck, die ich meinem Mann vor vielen, vielen Jahren schickte, das Bild „Der Aufbau“ von 1977, oder die Fotografie von ihm an den Herdplatten.
Toska hat in ihrer Berlin-Neukölln Wohnung ebenfalls ein Foto von Beuys hängen, hatte ich ihr zum 18. Geburtstag geschenkt. So charismatisch fügt es sich ein in ihr besonderes Arrangement mit der buntbemalten Decke. Ich kann es nicht abwarten, bis sich auch hier in dem Friesenhaus die Wände mit Arbeiten von ihm füllen.
Tragt das Datum in Euren Kalender ein. Und dann entlasse ich Euch auch schon mit einem Satz von Joseph Beuys in den Tag: „Wer nicht denken will – sich selbst – fliegt raus!“ (Fortsetzung folgt)
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