Die Welt neu denken! Wer weiß, was alles für mich in 2019 dafür zusammen kam: die Wassertrilogie mit dem Zuviel und Zuwenig Wasser, die Fahrt mit der MS Europa durch den Pazifik mit einsamen Stränden, Papua Neuguinea, die Abenteurer mit ihren Reisen bis ans Ende der Welt, die Friday for Future Bewegung. Es hat mich in einen Strudel gerissen und veranlasst, vieles kritisch zu befragen. Was bedeutet für mich Mode in Zeiten des Klimawandels?
Abb: Reise mit MS Europa durch die Südsee im März 2019. Ich habe das Nachhaltigkeit-Statement von Hapag-Lloyd Cruises gelesen, wer es wissen will.
Der ökologische Fußabdruck von Roma e Toska hat sich seit vielen Jahren verantwortungsvoll geformt. Wir kaufen die Stoffe in Italien und Frankreich, wo sie auch produziert werden. Wir achten darauf, dass möglichst keine Schadstoffe verwendet werden. Die Herstellung erfolgt im Erzgebirge in Deutschland. Es nähen daran Frauen, die dafür anständig bezahlt werden und ihren Job lieben.
„Eisbären im Sommer“ war die erste Kollektion, bei der es um ein Umweltbewusstsein ging. Saisonen lösen sich auf, ein Winterthema wird in das Frühjahr verlegt mit Gedanken, die nachdenklich stimmen. Dann folgte ein eher philosophisches Sinnieren über die Welt mit Méliès, dem Zauberer, und Jean de La Fontaine, dem Fabelerzähler.
Erst mit 2019 kam es erneut intensiv zum Reflektieren über das Klima und allem, was damit zusammenhängt. „The Uninhabitable Earth“ wurde zur mahnenden Lektüre, mit einem Inhalt, der über unsere Vorstellungskraft hinaus geht, obwohl das Buch nur den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammenfasst.
Vielleicht sollte ich den langen sehnsuchtsvollen Blick auf die kleine Insel im Ozean (Titelbild) zum Symbol nehmen für einen Wandel, der mich in den Folgemonaten überrollte. „Business as usual, means the end of the World“. Basta! Mehr ist nicht zu sagen, nur noch: „There is no planet B“. Und so wurde ich zwar nicht zur neuen Klimaaktivistin, aber ich habe eine Idee davon, was zu tun ist, sanft, mit meinen Mitteln, aber konsequent: nachhaltig und tiefgreifend.
Die Kopernikus Kollektion bringt es auf den Punkt: Die Welt zerlegen, um sie neu zu denken. Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, sondern die Erde um die Sonne. So machen wir es, und es wird uns bereichern. Der Verzicht wird zu einem Gewinn. Das Umdenken zu einem erfrischenden Aufbruch.
Die Drucke und Modelle mit dem Heliozentrischen Weltbild werden uns noch bis weit in das Frühjahr begleiten. Es wird sich eine Humboldt Edition einreihen, dazwischen Mondrians Boogie Woogie New York, gefolgt von dem „Ruwenzori – Pure Nature“, das auf der letzten Stoffmesse schon alle in ihren Bann zog, so sehr faszinierte die Liaison von Nature und Fashion. Es ist ein Anfang gemacht, das ist wichtig. Zurück geht es nicht mehr.
Die Milchstrasse 11 und ich sind zu Partnern für www.reisen-bis-ans-ende-der-welt.com geworden, das sich zu einer Plattform entwickeln soll für die Begegnung und den Austausch über die Ursprünge von Natur und Kultur. Alexander von Humboldt, der in diesem Jahr seinen 250sten Geburtstag feierte, hat nichts von seiner Aktualität verloren. In seinem Sinne denke ich weiter in das Jahr 2020 hinein mit einem kreativen Netz aus Stoffen, Silhouetten, Motiven, Worten, Gedanken, Vorträgen und Ausstellungen … – Ich bin gespannt, wer sich mir anschließt.
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