Machen wir uns doch einmal den Spaß und begegnen uns in den verschiedenen Phasen unseres Lebens, ähnlich wie es Frank Sinatra in seinem Song macht: „It was a very good Year“. Wann war ich glücklich? Wann genau das Gegenteil, war die Welt zu eng, die Menschen um mich herum die falschen, die Wünsche zerplatzt, die Ziele diffus? Diese Auf-und-abs bestimmen ein Leben. Ein Grund mehr, die schönen Momente zu sammeln und zu retten, was gerade ins düstere Minus abrutschen will:

It was a very good Year.

Der 2-Sterne-Sommer auf Sylt gehört für mich zu den besonderen Momenten in 2024, die kulinarischen und kulturhistorischen Events mit Johannes King. Wir unterhielten uns über die Austern, die Salzwiesen, die Geschichte der Kartoffel, wie er als Jüngster von zehn Kindern die Zeitung austrug und anschließend ihm die Mutter die warmen Stampfkartoffeln mit Marmelade auf den Tisch stellte.

Zum „Sterne-Sommer“ gehören aber auch die Strandkörbe von Helene und Angelo, die Bücher, geschrieben von Eric und Angela. Der Sex und das Essen, initiiert von Gabriele Pochhammer. Ach, was haben wir gelacht.

Es gab die Einladungen in den Garten mit Christie’s, Christiane Gräfin zu Rantzau und Juwelen-Experte Frederik Schwarz, sowie mit Stefanie Busold von der Konkurrenz Sotheby’s. Es ging alles wunderbar zusammen.

Was wäre ein Sylter-Sommer ohne Jefferson, den Freund, Hairstylisten und Frauenversteher aus Brasilien. Jeder erinnert sich an den Gartenschlauch, mit dem er uns die Haare wusch, um sie anschließend hübsch zu machen und uns zu verändern. „Was kann uns schon passieren …“

Und irgendwann im strömenden Regen fuhr Norma Nieman mit ihrer Lancia Aurelia von 1958 vor. Ganz großes Kino. Sie wird auch die Erste sein, die unsere It’s a Dienstag Talkrunde am 14.1.2025 in Hamburg eröffnet.

Wie viele Menschen habe ich in diesem 2-Sterne-Sommer umarmt. Nie war es Bling-Bling, sondern ein perliges Cheers-Cheers, mit Gesprächen und Begegnungen, die in die Tiefe gingen.

Ich bin jetzt Anfang Sechzig und die Sommer fühlen sich intensiv und voll an, ähnlich wie Sinatra den reifen Wein beschreibt, im Herbst seines Lebens. Mein Vorteil, ich galt schon mit Ende Zwanzig als „Herbstzeitlose“, ich muss nicht mehr über das Altern reden.