Wieder so ein Name, der zum Fabulieren Anlass gibt: „Howling Orange“, Trend Sommer 2020 für ein leuchtendes Orange, das uns schon so einige Saisonen lang begleitet. Sprechen wir nun von dem „heulenden“ Orange, oder von dem „unglaublichen“, „sensationellen“, „enormen“ Orange?

Abb oben: Medusa Motiv von Ernst Haeckel, Tasche Roberta aus den 1950er Jahren. Abb. unten: kette aus Äthiopien.

Machen wir uns keinen Kopf, verbinden wir einfach die Adjektive und genießen diese Farbe als einen faszinierenden lustvollen Aufschrei in den Frühling, so wie der Wolf hoch über seinem Rudel den Mond anheult: dominant und kraftvoll.

Geschwind lasse ich meinen Blick schweifen über all das, was meinen kleinen Kosmos an der Alster ausmacht: die MILCHSTRASSE 11 mit seinem zusammengewürfelten Inventar von Kunst, Interieur, Accessoires, Kleinantiquitäten und Lifestyle. Hatte ich gestern die pinkfarbene Brille auf (explosiv), so springt mir jetzt an jeder Ecke ein lachendes Orange entgegen.

Abb oben: Keramik 1920er Jahre. Sofa und Hocker Qitoya, Milchstrasse 11. Abb. unten: Skizze Frank Schult. Öl auf Leinwand. Provenienz Galerie Herold Hamburg.

Diese Farbe ist erfrischend und zugleich herrisch. Wir Peitschen es auf wie der Künstler Frank Schult mit kräftigen schwarzen Pinselstrichen. Oder wir bändigen es mit vorsichtigen Linien und sparsamen Akzenten. Das Lyrische muss sich ihm unterordnen mit seiner Zartheit von pudrigem Rose und dunstigem Grau-blau. Davon ein nächstes Mal.