Sollte ich noch mal auf die Welt kommen, so bewerbe ich mich als kreative Namensgeberin für die Farben der Saison. Es ist mal wieder soweit, es geht um die Colour-Card für den Herbst/Winter 2022/23 und die dazugehörigen Bezeichungen. Es wird bunt, soviel ist auf einen Blick zu erkennen, mit Assoziationen und Verweisen in alle Richtungen.
Da wäre für mich als erstes die No.17, dieses versponnen Flieder-Rosa mit dem Namen „Pink Glow“. Es erzählt Geschichten von unserer Sehnsucht nach der Leichtigkeit des Lebens. Wie dazu meine „freundlichen Nachbarschaften“ (Aby Warburg) aussehen, zeige ich gleich.
Ich klebe vier Schnipsel in meinem Skizzenheft nebeneinander: 1/20 „Precious Earth“ (kostbare Erde), was für ein wunderbarer Name, der nicht fehlen darf in meinem Potpourri von Farben. Daneben 2/19 „Magic Pool“, das eisige Blau, man ahnt die Spannung, die sich aufbaut. 3/25 „Khaki Shadow“. Die Premier Vision in Paris spricht von „dreamlike“ in Bezug auf ähnliche Kombinationen. Und ganz rechts davon 4/4 „Sorrel Coat“ (Sauerampfer Mantel), eine Farbe mit Tiefgang, ein Name der irritiert, ich werde dafür einen neuen finden.
„Mysterious luxury“ so könnte die Überschrift für die nächste Gruppe sein: Precious Earth, Cardio Orange, Ginger Gem, Magic Pool, Sorrel Coat. Wer meint, damit wäre ich am Ende mit meiner Auswahl, irrt sich gewaltig. Es geht weiter mit „Heavy Purple“, „Nude Wool“ und „Jackpot Green“.
Keine Sorge, ich werde es bändigen, dieses Bunt, sezieren und wieder zusammensetzen, so wie die Träume mit ihren transparenten Fetzen der Erinnerung, schemenhaft, diffus früh am Morgen vor dem Aufwachen. Bilder überlagern sich. Nur jedes Kind weiß, wie es zusammen passt, was nicht zusammengehört.
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